Computer soll kommunikative Fähigkeiten von Medizinstudierenden prüfen
Mainz – An der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wollen Wissenschaftler ein Computerprogramm entwickeln, das die kommunikativen Kompetenzen von Medizinstudierenden in simulierten Arzt-Patienten-Gesprächen bewerten kann. Das Projekt „digiRole – Digitales Prüfungstool zur Messung kommunikativer Fertigkeiten im Medizinstudium“ soll vor allem Kosten und Personal sparen. Bisherige Prüfverfahren in Form von „Objective Structured Clinical Examinations“ (OSCEs) waren laut Forschungsergebnissen nicht in allen Fällen hinreichend bewertbar.
Das Arzt-Patienten-Gespräch und die kommunikativen Fähigkeiten des Arztes gelten als mitentscheidend für die Genesung von Patienten und spielen deshalb eine zentrale Rolle in der Ausbildung angehender Mediziner. „Das hat einen direkten Einfluss auf die Zufriedenheit der Patienten und kann den Prozess der Vertrauensbildung positiv beeinflussen“, erklärte Uwe Schmidt vom Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) der JGU, der das neue interdisziplinäre Forschungsprojekt leitet.
Neben seiner verbesserten Wirtschaftlichkeit soll das Programm die Prüfungen effizienter und anwendungsfreundlicher machen sowie Erkenntnisse darüber liefern, inwieweit kommunikative Fähigkeiten mit digitalen Mitteln messbar sind. Wissenschaftler der Abteilung Methodenlehre des Psychologischen Instituts sowie der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sind an der Entwicklung der Prüfung beteiligt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen der Fördermaßnahme „Digitale Hochschullehre“ über drei Jahre mit rund 400.000 Euro.
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