Hartmannbund sieht Handlungsbedarf bei Prüfungen im Medizinstudium
Berlin – Der Hartmannbund hat eine Anpassung der Prüfungsformate im Medizinstudium gefordert. Hintergrund ist eine Umfrage unter 2.291 Medizinstudierenden. „Unsere Befragung hat gezeigt, dass die Mehrheit der Studierenden per Multiple Choice geprüft wird, die Befragten einen langfristigen und nachhaltigen Lernerfolg aber vor allem in den mündlichen sowie den standardisierten praktischen Prüfungen sehen“, sagte Moritz Völker, Vorsitzender des Ausschusses „Medizinstudierende im Hartmannbund“.
Ähnlich verhalte es sich bei der Frage, welches Prüfungsformat den tatsächlichen Wissensstand am besten abprüft. Aus Sicht der Teilnehmer sind dies vor allem mündliche Prüfungen wie etwa Testate, standardisierte praktische Prüfungen oder schriftliche Prüfungen im Freitextformat. Lediglich 14 Prozent der Teilnehmer bescheinigten dies den Multiple-Choice-Prüfungen, so ein weiteres Ergebnis.
„Diese augenscheinliche Diskrepanz wirft die Frage auf, was sich Medizinstudierende einerseits und Prüfer andererseits von Prüfungen erhoffen“, so Völker. Aus studentischer Sicht liege der Fokus klar auf den Aspekten „langfristiger Lernerfolg“ und „Bestehen“.
Die Anzahl an Prüfungen im Medizinstudium stelle für die Studierenden kein generelles Problem dar. Hingegen werde die Vergabe von Noten kritisch gesehen. Gut zwei Drittel der Befragten würden Noten zugunsten von reinen Bestehensnachweisen abschaffen, da Noten aus ihrer Sicht für zusätzlichen Druck und Konkurrenzkampf im Studium sorgen und bei späteren Bewerbungen kaum Beachtung finden.
„Aus unserer Sicht sollte der Fokus auf die Entwicklung neuer und langfristig effektiver Prüfungsformate gelegt werden“, betonte Völker.
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