Coronaimpfstoff: Mexiko sichert sich Zugang zu Millionen Dosen

Mexiko-Stadt – Mexiko hat sich Bezugsrechte für bis zu 146 Millionen Dosen dreier künftiger Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 gesichert. Die Regierung unterschrieb in der täglichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador entsprechende Vereinbarungen mit den Pharmakonzernen AstraZeneca, Pfizer und CanSino Biologics.
Zusammen mit dem Zugang zu 51,5 Millionen Dosen durch die Teilnahme an der globalen Covaxinitiative könnten damit 107 bis 116 Millionen der knapp 130 Millionen Mexikaner nach Regierungsangaben geimpft werden - viele Impfungen erfordern zwei Dosen pro Person. Für alle vier Vereinbarungen soll Mexiko insgesamt 1,65 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) zahlen, 321 Millionen Dollar vorab.
Möglichst schon im Dezember, spätestens in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres solle angefangen werden, Menschen zu impfen, sagte der Linkspopulist López Obrador. Als erste sollen Gesundheitspersonal und chronisch Kranke eine Impfung bekommen. Dies werde für alle kostenlos sein.
Bisher ist noch keiner der Stoffe zugelassen. Mexiko hatte bereits Vereinbarungen geschlossen, um die dritte Phase klinischer Studien von sieben Impfstoffkandidaten durchzuführen. Außerdem soll der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca, der von Forschern aus Oxford entwickelt wurde, für Lateinamerika unter anderem in Mexiko hergestellt werden.
Mexiko - das zehntbevölkerungsreichste Land der Welt - hat bisher die viertmeisten Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 und die neuntmeisten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert. Die wahren Zahlen dürften aber weit höher sein, da in dem lateinamerikanischen Land sehr wenig getestet wird.
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