COVID-19: Ärzte rufen nach weniger Bürokratie bei Impfungen

Düsseldorf – Weniger Impfbürokratie und mehr Handlungsspielraum für Ärzte fordern die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) und der Hausärzteverband des Landesteils. Insbesondere kritisieren sie die Vorgabe, dass Hausärzte chronisch Kranken Atteste ausstellen sollen, damit diese im Impfzentrum eine COVID-19-Impfung erhalten.
„Als selbst impfender Hausarzt kann ich diesen zusätzlichen Terminvergabeweg über die Impfzentren nicht nachvollziehen“, sagte der stellvertretende KV-Vorstandsvorsitzende Carsten König.
Zum ohnehin schon hohen Arbeitsaufwand durch das Impfen in der Praxis komme ein zusätzlicher Aufwand hinzu: „Atteste müssen ausgefüllt werden, um die vorerkrankten Patienten damit wiederum ins Impfzentrum zu schicken statt sie direkt in der Praxis zu impfen“, hieß es aus der KV.
Der Hausärzteverband Nordrhein kritisierte dieses Vorgehen gar als „absurd“. „Logisch ist es, wenn der Patient sich in der Praxis nicht ein Attest abholt, sondern direkt die Impfung. Deshalb muss zuallererst ausreichend Impfstoff in die Praxen kommen und die Impfbürokratie muss verringert werden“, hieß es aus dem Verband.
Nötig sei „ein pragmatisches Agieren der Landespolitik wie in anderen Bundesländern“ und eine Aufhebung der Priorisierung angesichts erstmalig steigender Impfstoffmengen, hieß es aus dem Hausärzteverband.
„Wir brauchen keine zusätzliche Zettelwirtschaft, sondern ausreichend Impfstoff, Bürokratieentlastung und organisatorische Freiräume, diese Impfstoffe schnellstmöglich an die Patienten zu verimpfen. Nur so kommen wir raus aus der Pandemie“, betonte der Verband.
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