Demenz geht alle Gruppen der Gesellschaft an
Kiel – Wegen der steigenden Zahl von Demenzkranken in Deutschland müssen immer mehr Menschen mit der Krankheit umgehen. Das hat die schleswig-holsteinische Gesundheits-Staatssekretärin Anette Langner gestern auf einer Fachveranstaltung „Zweiter Runder Tisch Demenzplan“ in Kiel betont.
Im Augenblick sind etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung in Schleswig-Holstein oder rund 8,5 Prozent der über 65-Jährigen in Schleswig-Holstein betroffen, Tendenz steigend. „Auch Supermärkte, Banken, Feuerwehr, Polizei und viele weitere gesellschaftliche Teilbereiche werden gefordert sein, Kompetenzen zu erwerben, um angemessen mit Menschen mit einer Demenz umzugehen“, betonte die Staatssekretärin.
Für ihren Demenzplan lasse sich die Landesregierung von der Grundüberzeugung leiten, dass Menschen mit einer Demenz nicht ausgegrenzt werden dürften. Der Demenzplan thematisiere die Aufgaben und Herausforderungen, die gemeistert werden müssen, damit demenziell erkrankte Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt leben könnten, so die Staatssekretärin. Besonders wichtig sei die Planung der Infrastruktur. „Schaffung und Stärkung von Unterstützungsnetzwerken, Zusammenwirken familiärer, ehrenamtlicher, nachbarschaftlicher, niedrigschwelliger und professioneller Hilfen und Angebote“, zählte Langner auf.
Das Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein hat den Landesverband der Alzheimer-Gesellschaft damit beauftragt, einen landesweiten Demenzplan zu erstellen. Diese Aufgabe übernimmt seit Oktober 2014 die von der Alzheimer-Gesellschaft eingerichtete „Geschäftsstelle Demenzplan“. „Mit dem Demenzplan sollen die Versorgungsstrukturen des Landes aufgezeigt und qualitätsgesichert weiterentwickelt werden, um Lücken im Unterstützungs- und Versorgungssystem zu erkennen und bestmöglich zu schließen“, heißt es auf der Internetseite der Geschäftsstelle.
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