Alzheimergesellschaft plädiert für nationalen Aktionsplan Demenz

Berlin – Nachdem die Weltgesundheitsversammlung in Genf am 29. Mai einen globalen Aktionsplan Demenz verabschiedet hat, fordert die Deutsche Alzheimergesellschaft (DAlzG) einen solchen Plan auch für Deutschland. Der globale WHO-Plan definiert Ziele für die Mitgliedsstaaten unter anderem in den Bereichen Prävention, medizinische Behandlung, Pflege und Forschung. Die WHO fordert ihre Mitgliedsstaaten darin auf, nationale Demenzpläne zu entwickeln und umzusetzen. Bisher haben nur 29 der 194 Mitgliedsstaaten eine eigene Demenzstrategie. Deutschland gehört nicht dazu.
Demenzstrategien sind Pläne, in denen sich Regierungen und gesellschaftliche Akteure auf bestimmte Ziele und Maßnahmen verpflichten, um die Situation von Menschen mit Demenz zu verbessern. „Wir brauchen dringend einen nationalen Demenzplan“, sagte Monika Kaus, die erste Vorsitzende der DAlzG. In den kommenden Jahren werde die Zahl der demenzkranken Menschen in Deutschland weiter steigen. „Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen wir konkrete Maßnahmen und deren Finanzierung planen“, so Kaus.
In Deutschland leben im Augenblick etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Weltweit sind es etwa 46 Millionen. Ungefähr 60 Prozent davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird laut der DAlzG bis 2050 in Deutschland auf drei Millionen steigen, weltweit auf bis zu 131,5 Millionen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf haben die Delegierten die Notwendigkeit betont, gesundheitliche und gesellschaftliche Ansätze bei der Bekämpfung von Demenz zusammenzubringen. Wichtig sei auch, die Demenz im Zusammenhang mit anderen nicht übertragbaren Krankheiten zu betrachten. Die WHO betont außerdem die Bedeutung der Menschenrechte beim Umgang von Menschen mit Demenz.
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