Deutlich mehr Pflegekräfte aus dem Ausland anerkannt
Wiesbaden – Deutschland hat im vergangenen Jahr rund 42.500 ausländische Berufsabschlüsse anerkannt, darunter besonders viele Pflegekräfte.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute in Wiesbaden mitteilte, waren 65 Prozent aller Anerkennungen (27.700) in medizinischen Gesundheitsberufen zu verzeichnen. Das entspricht einem Plus von 24 Prozent gegenüber 2018 (22.300).
15.500 Anerkennungen erfolgten bei Gesundheits- und Krankenpflegekräften (plus 49 Prozent gegenüber 2018). Damit setzte sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort: Seit 2016 (5.600) hat sich die Zahl der Anerkennungen in diesem Beruf annähernd verdreifacht.
Die Philippinen (2.900), Bosnien und Herzegowina (2.300) und Albanien (1.300) waren neben den EU-Mitgliedsstaaten (2.600) die häufigsten Herkunftsstaaten. Der zweithäufigste anerkannte Beruf war Arzt (7.400). Es folgen Anerkennungen von Ingenieuren (2.800), Lehrkräften (2.000) und Erziehern (900).
Unter allen 42.500 positiv beschiedenen Anträgen wurden am häufigsten in Syrien erworbene Abschlüsse (4.100) anerkannt, wenngleich 2019 seltener (minus 15 Prozent) als noch 2018 (4.800).
Danach folgen Abschlüsse aus Bosnien und Herzegowina (3.500), den Philippinen (3.000), Serbien (2.900), Polen (2.100) und Rumänien (2.100). Den mit Abstand größten Zugewinn verzeichneten Anerkennungen aus den Philippinen (plus 1.700).
Insgesamt bearbeiteten die zuständigen Stellen 2019 rund 57.300 (2018: 50.500) Anerkennungsverfahren. 58 Prozent der Verfahren wurde von Frauen beantragt (33.500), der Großteil davon für die Anerkennung eines medizinischen Gesundheitsberufs (23.400).
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bezeichnete die Zahlen als Beweis dafür, dass das Anerkennungsgesetz wirke und es qualifizierten Fachkräften mit ausländischen Berufsqualifikationen ermögliche, in Deutschland in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten. Seit dem Start des Anerkennungsgesetzes des Bundes 2012 habe es bereits mehr als 350.000 Anträge gegeben.
„Menschen mit ausländischen Qualifikationen, die in Deutschland leben, sollen ihre Potenziale ausschöpfen können“, so die Ministerin. „Für Fachkräfte aus dem Ausland schaffen wir Transparenz, welche Fähigkeiten und Kenntnisse sie für eine Beschäftigung in Deutschland brauchen.“ Zudem leiste das Anerkennungsgesetz einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftepotenzials in Deutschland.
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