Deutlich weniger PCR-Tests, Labore warnen vor Untererfassung

Berlin – In der vergangenen Woche vom 14. bis 20. Februar ist die Zahl der angeforderter PCR-Tests auf SARS-CoV-2 um 13 Prozent gegenüber der Vorwoche auf 2.048.365 zurückgegangen (Vorwoche 2.366.691 PCR-Tests). Die bundesweit ermittelte Positivrate stieg gleichzeitig von 44,5 auf 46,4 Prozent.
Der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) warnt daher vor einer Unterfassung von COVID-19-Fällen. „Wir sind besorgt, dass aufgrund der zurückliegenden unglücklichen politischen Kommunikation und Diskussion zur Priorisierung in den Laboren zu viele erkrankte Menschen nicht mehr mittels PCR getestet werden“, sagte der Verbandsvorsitzende Michael Müller.
Auch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) betonte die Bedeutung von PCR-Tests: Es bestehe kein Anlass, „Personen, die sich in ärztliche Behandlung begeben, eine PCR-Testung zu versagen“, so das BMG in einem Schreiben an die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).
Laut der ALM liegt die Auslastung der Labore bei 73 Prozent, nach 86 und 93 Prozent in den Vorwochen. Die Labore haben laut ALM ihre SARS-CoV-2-PCR-Testkapazitäten abermals leicht erhöht und liegen nun bei rund 2,82 Millionen möglichen PCR-Tests pro Woche.
„In Bezug auf die sinkende Auslastung in den Laboren ist die befristete Fokussierung in der Nationalen Teststrategie in dieser Form aus unserer Sicht nicht mehr notwendig“, empfiehlt Müller.
Vielmehr sollte das bekannte anlassbezogene und niedrigschwellige Testregime weiterverfolgt werden, so wie es in der Nationalen Teststrategie vorgesehen sei und wie es sich über einen nun langen Zeitraum bewährt habe.
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