Ärzteschaft

Positivrate bei PCR-Tests erstmals seit Anfang des Jahres rückläufig

  • Dienstag, 15. Februar 2022
/picture alliance, David Inderlied, Kirchner-Media
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Berlin – In der vergangenen Woche (7. bis 13. Februar) war die Zahl der SARS-CoV-2-PCR-Tests und die Positivrate erstmals seit Beginn des Jahres leicht rückläufig. Das berichtet der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) auf Basis von Meldungen aus bundesweit 182 Laboren.

In der Woche erfolgten 2.366.691 PCR-Untersuchungen, dies sind vier Prozent weniger als in der Woche zuvor (2.477.154 SARS-CoV-2-PCR-Tests). Die bundesweit errechnete Positivrate lag mit 43,9 Prozent erst­mals wieder etwas niedriger als in der Vorwoche (45,1 Prozent).

„Der leichte Rückgang an Testaufkommen stimmt uns zwar als erster Hinweis auf ein rückläufiges Infek­tionsgeschehen positiv, aber noch besteht aus Sicht der Labore weiterhin Anlass zur Vorsicht und Um­sicht. Die Spitze der Omikron-Welle ist in einigen Bundesländern noch immer nicht erreicht“, sagte Nina Beikert, Mitglied im Vorstand des ALM.

Kritik an der neuen Coronavirustestverordnung, die am 12. Februar in Kraft getreten ist, übte unterdessen der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL).

„Statt nach wochenlangen Debatten um Schnelltestqualität und PCR-Kapazitäten den weiteren Testaus­bau in den Facharztlaboren zu unterstützen, wird die PCR gleich vierfach eingeschränkt: beim Freitesten, bei Nutzung der Corona-Warn-App, in der Mutationsverfolgung und durch die Aufwertung schlechterer Point-of-Care-Tests“, sagte der BDL-Vorsitzende Andreas Bobrowski.

Es irritiere schon, wenn die medizinischen Labore vorausschauend ihre Kapazitäten an den Bedarf an­passten und dann komme eine neue Testverordnung, die all diese Bemühungen zunichte­mache.

Die ALM hingegen begrüßte die „wieder verstärkt medizinische Ausrichtung der Nationalen Teststrategie“, wie es aus dem Verband hieß. „Die jetzt vorgenommene Priorisierung ist keine Rationie­rung“, betonte Beikert.

Ein wesentlicher Aspekt der Nationale Teststrategie ist die niedrigschwellige Testung mittels Antigen­tests. Bereits vor einigen Wochen wurde angekündigt, dass das Paul-Ehrlich Institut (PEI) Mitte Februar eine überarbeitete Positivliste für Antigentests zum Nachweis der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 vorlegen würde.

„Im Zusammenhang mit der neuen Testverordnung ist es dringend geboten, dass das PEI diese qualita­tive Einordnung der Antigentests vornimmt. Nur wenn wir sicher sind, dass die Sensitivität der in den zahlreichen Testzentren eingesetzten Schnelltests stimmt, kann die Eindämmung der Pandemie funktio­nieren“, betonte der stellvertretende ALM-Vorsitzende Jan Kramer.

hil

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