Deutsche Krankenhausgesellschaft appelliert an die Politik

Berlin – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert von der Bundesregierung die wirtschaftliche Sicherung der aktuellen Krankenhausstrukturen und bietet erneut ihre aktive Mitwirkung an der Krankenhausreform an. Einen dahingehenden Appell hat das DKG-Präsidium vergangene Woche verabschiedet.
In dem Appell bekennt sich die DKG zu den Eckpunkten der geplanten Reform sowie zum notwendigen Strukturwandel und betont erneut, dass sie als Partner bereitstehe. Das Eckpunktepapier, auf das sich Bund und Länder im Juli geeinigt haben, enthalte für die Krankenhäuser mit ihren unterschiedlichen Versorgungsaufträgen und Ausrichtungen nicht nur Wünschenswertes, sondern bedeute auch für sie einen Kompromiss.
„Dennoch stehen die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Krankenhausverbände zum Eckpunktepapier und den darin getroffenen Festlegungen“, schreibt die DKG in ihrem Appell. „Diese Erwartung haben wir auch an die Politik.“
Die DKG bekenne sich damit zu dem dringend erforderlichen Strukturwandel im Krankenhausbereich mit dem Ziel, die flächendeckende Patientenversorgung nachhaltig zu sichern, komplexe Leistungen noch stärker zu konzentrieren, Standortfusionen zu fördern, ambulante Patientenversorgung am Krankenhaus auszuweiten, sektorenverbindende Versorgungseinrichtungen zu etablieren und Bürokratie abzubauen.
Allerdings würden diese Ziele angesichts des kalten Strukturwandels in den Hintergrund zu treten drohen und unerreichbar zu werden. Auch im Transformationsprozess müsse die Krankenhausreform die Patientenversorgung flächendeckend und verlässlich gewährleisten und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Patientenversorgung kalkulierbar sein.
Deshalb sei es eine unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen und die öffentliche Akzeptanz der Reform, dass die aktuellen Strukturen wirtschaftlich gesichert werden. „Es steht die Frage im Raum, ob wir einen gesellschaftlich getragenen strukturierten Prozess hin zu einer tragfähigen und nachhaltigen Krankenhausversorgung erreichen können, oder ob ein kalter Strukturwandel in Folge des demografischen Wandels und Fachkräftemangels bevorsteht“, heißt es im Appell.
„Ich bin sehr froh, dass sich die DKG in einem breiten Konsens der verschiedenen Trägergruppen zu dem aktuellen Krankenhausreformprozess und damit auch zu den zwischen Bund und Ländern ausgehandelten Eckpunkten für eine Reform bekannt hat“, erklärt dazu der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.
Die DKG akzeptiere und unterstütze ausdrücklich auch die stärkere Konzentration von komplexen Behandlungen und die Fusion von Krankenhausstandorten. Dazu würden auch der Aufbau sektorenübergreifender Versorgungseinrichtungen und die Ausweitung der ambulanten Patientenversorgung an den Krankenhäusern gehören.
„Das sind schwierige Herausforderungen für die Krankenhausträger vor Ort. Wir sind aber bereit, diese im Interesse einer zukunftssicheren Patientenversorgung anzunehmen“, sagte Gaß.
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