Vermischtes

Deutsche wünschen sich Wahlfreiheit bei Medizinprodukten

  • Freitag, 23. Juni 2017
/klick61, stock.adobe.com
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Hamburg – Wenn ein Patient Medizinprodukte wie Hörgerät, Stützstrumpf oder Rollstuhl verschrieben bekommt, entscheidet meist die Krankenkasse darüber, welches Produkt er erhält. Der Versicherte selbst hat auf die konkrete Auswahl nur wenig Einfluss. Das würden die Deutschen gerne ändern, wie eine aktuelle Umfrage des IMWF Institutes für Management- und Wirtschaftsforschung zeigt.

Danach würden 97 Prozent der Deutschen, die für eine längere Zeit auf eine medizinische Versorgung angewiesen sind, gerne selbst entscheiden, welches Medizinprodukt für ihre Bedürfnisse am besten ist. Vor allem Menschen, die aufgrund einer chronischen Krankheit dauerhaft eine Versorgung mit einer Gehhilfe benötigen, ist die Wahlfreiheit ohne Aufzahlung besonders wichtig (72 Prozent).

Acht von zehn (83 Prozent) würden sogar ihre Krankenkasse wechseln, wenn sie bei einer anderen Kasse ohne Zuzahlung frei zwischen erhältlichen Medizinprodukten wählen könnten. Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) hat schon einmal einen Aufpreis aus eigener Tasche gezahlt hat, um ein teureres Medizinprodukt zu kaufen.

Wie die Preise für Medikamente, Behandlungen und Medizinprodukte grundsätzlich zusammengesetzt werden und wer sie festlegt, ist für eine ganz überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht ersichtlich. Fast die Hälfte (42 Prozent) der Deutschen hat keinerlei Kenntnis darüber, wer den Höchstpreis für Medikamente bestimmt, 89 Prozent finden die Preisgestaltung weder transparent und nachvollziehbar.

Lediglich 17 Prozent der Befragten wissen, dass der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen die Preise festlegt. 15 Prozent gehen davon aus, dass der Gemeinsame Bundesauschuss dafür zuständig ist und neun Prozent glauben, dass Pharmafirmen die Preise machen.

hil/sb

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