Gröhe will Expertise zur weltweiten Gesundheit besser bündeln

Berlin – Deutschland ist entschlossen, weltweite Gesundheitsprobleme energisch zu bekämpfen und dabei die Expertise im Bereich Global Health enger zu bündeln. Das hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in einem Beitrag in The Lancet betont. Der Minister kündigte ein Treffen von Experten aus Human- und Veterinärmedizin zum Thema Antibiotikaresistenzen im Herbst dieses Jahres in Berlin an (2017; doi: 10.1016/S0140-6736(17)31617-3).
Gröhe gab außerdem bekannt, er werde ein Expertengremium einberufen, das alle verantwortlichen Parteien innerhalb der Bundesregierung zur Strategie Deutschlands bei der Förderung von Global Health beraten soll. „Deutschland hat zahlreiche Nichtregierungsorganisationen, wissenschaftliche Institute und Unternehmen, die wichtige Beiträge zur Verbesserung der globalen Gesundheit leisten. Unser Ziel ist es, diese Kompetenz zusammenzufassen und weltweit zu teilen“, schreibt der Minister im Lancet.
Der World Health Summit der Charité sei ein Beispiel, wie dieser Wissensaustausch gelingen könne. „Ein solches Forum muss gestärkt werden. Deshalb möchte ich Stakeholder aus Wissenschaft, Forschung, Praxis und politischen Kreisen zusammenbringen und die Voraussetzungen für eine nachhaltige Vernetzung schaffen“, so der Minister.
Er schreibt weiter, er sei „überzeugt“, dass jedes Land, das seine eigene Bevölkerung effektiv schützen wolle, nicht isoliert arbeiten könne, sondern die internationale Zusammenarbeit verstärken müsse. Deshalb habe Deutschland das Thema Global-Health-Gesundheit innerhalb der G20 zu einem eigenen Bereich ausgebaut.
Gröhe weist darauf hin, dass es auch auf europäischer Ebene gute Beispiele für eine effektive Zusammenarbeit für die internationale Gesundheit gebe. Er nennt in diesem Zusammenhang das Europäische Medizinkorps. Dieses sei bereits mit deutscher Beteiligung im Einsatz gewesen, um einen Ausbruch des Gelbfiebers in der Demokratischen Republik Kongo zu bekämpfen. Dies sei aber erst der Anfang. Global Health sollte ein fester Tagesordnungspunkt bei der EU werden, so der Minister.
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