Ärzteschaft

Diabetes und Herzinsuffizienz treten häufig gemeinsam auf

  • Donnerstag, 11. August 2022
/peterschreiber.media,stock.adobe.com
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Berlin – Fast ein Drittel aller Diabetespatienten haben auch eine Herzinsuffizienz. Umgekehrt ist auch die Herzinsuffizienz häufig mit einer schlechten Stoffwechsellage verbunden: In entsprechenden Studien haben 30 bis 40 Prozent aller Herzpatienten bereits einen Prädiabetes oder manifesten Diabetes Typ 2.

Darauf weisen die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in einem gemeinsamen Positionspapier hin. Darin fassen die Fachgesellschaften die aktuelle Datenlage zu beiden Erkrankungsbildern kompakt zusammen. Außerdem geben sie Empfehlungen für Diabetologen und Kardiologen, was bei Diagnose und Therapie zu beachten ist.

„Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz gehen ein häufiges, oft unterschätztes und mitunter tödliches Wech­sel­spiel ein“, warnte Thomas Forst, erster Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Diabetes & Herz“ der DDG. Umso wichtiger sei es, diese Hochrisikopatienten frühzeitig zu identifizieren und ihre Lebenserwartung durch eine differenzierte Therapie zu verbessern, betont er.

Wichtig ist laut dem Positionspapier, dass die diastolische Herzinsuffizienz (HFpEF) meist klinisch unauffällig ist. „Es ist davon auszugehen, dass die Diagnose dieser Form der Herzinsuffizienz bei Menschen mit Diabetes viel zu selten gestellt wird und dass es eine hohe Dunkelziffer von bereits Betroffenen gibt“, erklärte die Erstautorin des Positionspapiers, Katharina Schütt, Sprecherin der DGK-Arbeitsgruppe „Herz und Diabetes“.

Neben diagnostischen Empfehlungen gibt das Positionspapier auch Therapieratschläge. „Um den Teufels­kreis zwischen Diabetes und Herzinsuffizienz zu unterbrechen ist es besonders wichtig, den Stoffwechsel stabil bei einem HbA1c-Wert von sieben Prozent zu halten“, so Forst.

hil

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