DiabetesDE mahnt, Prioritäten im Dieselskandal richtig zu setzen
Berlin – Die Politik muss im Umgang mit dem Dieselskandal die Prioritäten richtig setzen. Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung müssten Vorrang vor wirtschaftlichen Aspekten haben, mahnte die Deutsche Diabetes-Hilfe (diabetesDE) gestern und verlangte mehr politische Maßnahmen zur Eindämmung der Dieselkrise. DiabetesDE erinnert daran, dass Luftverschmutzung das Risiko für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
„International zeigen vermehrt Studien, dass Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickstoffoxide mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert sind“, sagte Wolfgang Rathmann, Stellvertretender Direktor und Leiter der Arbeitsgruppe Epidemiologie des Instituts für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum Düsseldorf, dem Leibniz-Zentrum für Diabetesforschung. Untersuchungen für Deutschland untermauerten diese Zusammenhänge.
DiabetesDE verwies dabei auch auf Daten des Bundesgesundheitssurveys und Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts (DEGS1), bei denen deutschlandweit über einen Zeitraum von zwölf Jahren der Einfluss der Verkehrsintensität in der Wohngegend auf das Typ-2-Diabetes-Risiko überprüft worden war. „Es stellte sich heraus, dass bereits in mäßig befahrenen Straßen das Risiko für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes um 15 Prozent höher war als in verkehrsberuhigten Wohngegenden. Für Menschen, die an extrem befahrenen Straßen lebten, war das Risiko sogar doppelt so hoch“, so der Verein.
Hohe Luftverschmutzung in Städten habe einen größeren Einfluss auf die Diabetes-Neuerkrankungen, als lange Zeit bekannt gewesen sei, erklärte DiabetesDE-Geschäftsführerin Nicole Mattig-Fabian.
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