Diagnostika-Industrie warnt vor Stagnation

Berlin – Die Unternehmen der Laborindustrie bewerten ihre wirtschaftliche Lage zunehmend zurückhaltend. Das berichtet der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) bei der Vorstellung der Marktergebnisse für das Jahr 2024.
Danach verzeichnete der deutsche Markt für In-vitro-Diagnostika (IVD) im Jahr 2024 ein Umsatzvolumen von 2,37 Milliarden Euro und damit ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber nur noch gut ein Drittel der Unternehmen bewertet laut dem Branchenverband die eigene Situation als gut oder sehr gut.
„Zwar rechnen 53 Prozent der Unternehmen mit steigenden Umsätzen, die Wachstumserwartungen lassen jedoch nach. Deutliche Zurückhaltung zeigt sich bei den Forschungsinvestitionen: Der Anteil der Unternehmen, die ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben steigern wollen, hat sich nahezu halbiert“, hieß es aus dem VDGH.
Neun von zehn Unternehmen erwarten laut dem Verband inzwischen eine bessere Marktentwicklung im Ausland als in Deutschland. „Stark gestiegener Aufwand bei der Zulassung von Produkten einerseits und restriktive Marktkonditionen andererseits stehen der Innovationskraft der IVD-Unternehmen entgegen“, sagte der VDGH-Vorsitzende Ulrich Schmid.
Die europäische In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) bleibt laut dem Verband eines der zentralen Themen für die Branche. Ein Übermaß an Bürokratie gefährdeten die Versorgungssicherheit und die Innovationskraft der Industrie, so die Kritik.
Bei den Wünschen für die neue Legislaturperiode steht daher „Bürokratieabbau“ an oberster Stelle – konkret auf die Branche bezogen heißt dies laut dem Verband „Verschlankung der europäischen IVD-Verordnung“.
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