Ärzte ohne Grenzen befürchtet Versorgungsengpässe im Jemen

Aden – Bei Gefechten zwischen jemenitischen Regierungstruppen und Separatisten sind in der Hafenstadt Aden seit vergangenem Donnerstag nach UN-Angaben mindestens 40 Menschen getötet und 260 weitere verletzt worden. Fast 80 Prozent der 24 Millionen Einwohner benötigten humanitäre Hilfe und Schutz. Allein in der Hafenstadt Aden arbeiteten derzeit 34 Hilfsorganisationen daran, rund 1,9 Millionen Menschen unter anderem mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen.
Die Teams der Organisation Ärzte ohne Grenzen haben innerhalb von 24 Stunden 119 Patienten behandelt. 62 davon mussten notversorgt werden. Die meisten Verwundeten sind Zivilisten. „Gestern haben wir eine Frau behandelt, die eine Schusswunde hatte und im achten Monat schwanger war“, berichtete Caroline Seguin, Projektleiterin der Hilfsorganisation im Jemen. Mindestens fünf Menschen seien noch vor der Ankunft im Krankenhaus verstorben, eines davon ein Kind.
Seguin befürchtet angesichts der eskalierenden Lage massive Probleme in der Patientenversorgung: Das Krankenhaus sei bereits bis an die Grenzen ausgelastet, einige Mitarbeiter könnten die Klinik aufgrund der heftigen Kämpfe und Straßensperrungen nicht mehr erreichen. „Angesichts all dessen sind wir besorgt, dass wir nicht in der Lage sein werden, den nötigen Nachschub an Material ins Krankenhaus zu bekommen“, sagte sie.
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