Doping: Opferhilfe fordert vom Olympischen Sportbund neuen Fonds

Berlin – Die Doping-Opfer-Hilfe (DOH) hat den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zu einer Neueinlage des Hilfsfonds für Opfer sexualisierter Gewalt im Sport aufgefordert.
„Wir haben 46 konkrete Fälle, die sich bei uns gemeldet haben. Mit den 100.000 Euro, die der DOSB zur Hilfe gestellt hat, kann man vielleicht zehn Leute entschädigen“, sagte die DOH-Vorsitzende Ines Geipel in Berlin. Man sehe den DOSB in der Bringschuld. Der früheren Leichtathletin zufolge sei der 2015 eingerichtete Hilfsfonds im Jahr 2016 ausgelaufen.
Die DOH setzt sich für die Entschädigung der Opfer des DDR-Staatsdopings ein. Diese Arbeit sei noch lange nicht abgeschlossen. „Der Skandal ist es, dass es uns immer noch gibt“, meinte Geipel. „Mit der Einheit des Landes ist die Hypothek im Sport nicht kleiner geworden.“
Auch vom Deutschen Fußball-Bund erhoffen sich Geipel und ihre Kollegen Unterstützung für die Dopingopfer. Sie verwiesen auf mehrere „schwere Fälle“ bei früheren DDR-Fußballclubs, bei denen namentlich nicht genannte Fußballer nach der Vergabe des Anabolikums Oral-Turinabol schwere körperliche und psychische Erkrankungen erlitten hätten.
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