Ausland

Dutzende Tote bei neuen Überflutungen in Pakistan

  • Montag, 5. September 2022
/picture alliance, AP, Fareed Khan
picture alliance, AP, Fareed Khan

Islamabad – Bei neuen Überschwemmungen in Pakistan sind am vergangenen Wochenende Dutzende Men­schen ums Leben gekommen. Allein in der Provinz Sindh im Süden des Landes seien nach weiteren heftigen Regenfällen mindestens 60 Tote zu beklagen, teilten die Behörden mit. Eine Entwarnung sei nicht in Sicht: Bis Dienstag ist noch mehr Niederschlag zu erwarten.

Die Fluten, die auf die stärksten Monsunregenfälle seit mehr als drei Jahrzehnten zurückzuführen sind, haben damit seit Mitte Juni bereits rund 1300 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 33 Millionen Menschen in dem südasiatischen Land mit rund 220 Millionen Einwohnern sind nach Regierungsangaben von den Über­schwemmungen betroffen.

Zu den Verwüstungen durch Wassermassen und Erdrutsche kommt nun die Gefahr von Infektionskrankheiten hinzu, sagte Sindhs Gesundheitsminister Azra Pechuho. Mehr als eine halbe Million Menschen in behelfsmäßi­gen Unterkünften müssten ohne sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen auskommen. Viele litten an Durchfall und Hautkrankheiten. Überdies seien aus dem Katastrophengebiet mehr als hundert Fälle von Schlangenbissen gemeldet worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte kürzlich vor der Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera, Dengue-Fieber und Malaria. Hilfsorganisationen wiesen zudem darauf hin, dass durch das Fehlen sicherer Unterkünfte, Hygieneprodukte oder Toiletten vor allem für Frauen die Gefahr von Krankheiten und auch sexueller Gewalt steige.

Die schweren Regenfälle haben den Indus, der im Himalaya entspringt und im Arabischen Meer im Süden Pakistans mündet, über die Ufer treten lassen. Rettungskräfte versuchen mit Unterstützung des Militärs, die betroffenen Orte zu evakuieren. Boote und Hubschrauber sind im Einsatz.

In Pakistan dauert die jährliche Monsunperiode für gewöhnlich von Juni bis September. Naturkatastrophen wie Fluten, Dürren und Erdrutsche haben in dem südasiatischen Land in den vergangenen Jahren zugenom­men. Regierung und Experten machen dafür den Klimawandel verantwortlich.

dpa

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