E-Zigaretten helfen Rauchern aufzuhören

San Diego – Im Jahr 2014/2015 gelang der Rauchstopp deutlich mehr US-Bürgern als in allen Jahren zuvor. Die E-Zigarette könnte ihren Teil dazu beigetragen haben. Denn mit dem elektrischen Dampf gelang es fast doppelt so vielen, mit dem Rauchen aufzuhören. Das zeigen repräsentative Daten aus dem Current Population Survey-Tobacco Use (CPS-TUS), die Forscher der University of California in The BMJ publiziert haben (2017; doi: 10.1136/bmj.j3262).
Die Bilanz sieht für das Jahr 2014/2015 erstmals deutlich besser aus als für die Jahre 2001/2002, 2003, 2006/2007 und 2010/2011. 5,6 Prozent der befragten Raucher haben für mindestens drei Monate aufgehört zu rauchen. In den Jahren zuvor lag die Quote hingegen mit 4,3 bis 4,5 Prozent stets darunter. Das bedeutet, dass etwa 350.000 zusätzliche US-Bürger 2014/2015 dem Rauchen entsagt haben.
Um die Ursache für diesen positiven Trend benennen zu können, untersuchten die Forscher um Shu-Hong Zhu die Nutzung der E-Zigarette. Von 161.054 Umfrageteilnehmern aus dem Jahr 2014/2015 rauchten 22.548 und 2.136 hatten kürzlich damit aufgehört. In diesen beiden Gruppen – Raucher und ehemalige Raucher – hatten 38,2 beziehungsweise 49,3 Prozent E-Zigaretten schon mal ausprobiert. Aktuell inhalierten noch 11,5 Prozent der Raucher und 19 Prozent der ehemaligen Raucher mehrmals die Woche den elektrischen Dampf. Mit dem Rauchen aufzuhören, versuchten nicht nur deutlich mehr E-Zigaretten-Nutzer (65,1 versus 40,1 Prozent). Sie waren auch erfolgreicher dabei. Mithilfe der E-Zigarette gelang 8,2 Prozent der Rauchstopp, während es ohne nur 4,8 Prozent gelang, mindestens drei Monate enthaltsam zu leben.
Nicht untersucht wurden andere Maßnahmen, die die Zahlen ebenfalls beeinflusst haben könnten. Christopher Bullen von der University of Auckland geht davon aus, dass die Steuererhöhung im Jahr 2009 sowie die breit angelegte TV-Aufklärungskampagne die Erfolgsrate bei der Rauchentwöhnung zudem begünstigt haben, jedoch nicht allein dafür verantwortlich gemacht werden können. Die Autoren fordern politische Entscheidungsträger dazu auf, die aktuellen Ergebnisse bei ihrer weiteren Strategie zu berücksichtigen.
Seit Einführung der E-Zigarette diskutieren Experten über deren Schaden und Nutzen. Kritiker benennen bezüglich der Rauchentwöhnung vor allem den dualen Konsum als langfristiges Gesundheitsrisiko. Darüber hinaus bringt das gesundheitlich bedenkliche Lifestyleprodukt auch neue Probleme mit und könnte Jugendlichen den Einstieg erleichtern. Beide Seiten wurden im Deutschen Ärzteblatt ausführlich dargestellt:
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