eArztbrief schafft Mehrwert für Telematikinfrastruktur

Berlin – In Brandenburg sind inzwischen mehr als 100 Installationen der für die Telematikinfrastruktur (TI) erforderlichen Komponenten ohne größere Probleme und im Tagesbetrieb der Arztpraxen über die Bühne gegangen. Das berichtete Holger Rostek, Vorstandsmitglied der KV Brandenburg, beim 4. Partnermeeting der KV Telematik (KVTG) in Berlin. Systembetreiber und Softwarehäuser seien sehr gut vorbereitet.
Ein Problem stellten allenfalls Patienten dar, die mit nicht mehr gültigen elektronischen Gesundheitskarten der G1-Generation in die Praxen kämen. Auch bereite der Nachwuchsmangel bei Systembetreuern in ländlichen Regionen Sorgen. So sei es teilweise schwierig, genügend mit den Besonderheiten des Gesundheitswesens vertraute Techniker zu finden. „Die Ärzte benötigen aber professionelle Techniker, denn die Anforderungen an die IT in den Praxen werden immer höher“, betonte Rostek.
Mehrwerte schaffen
Wichtig sei es, über die Onlineaktualisierung der Versichertenstammdaten hinaus Mehrwerte der TI für die Ärzte zu schaffen, erklärte der IT-Experte. Beispiele dafür seien der elektronische Medikationsplan, aber auch die über den Kommunikationsdienst KV-Connect verfügbaren Anwendungen, wie etwa der elektronische Arztbrief (eArztbrief), die eDokumentation oder die eNachricht.
Für den eArztbrief über KV-Connect seien inzwischen 42 Systeme auditiert, berichtete Volker Dentel, KVTG. Darüber hinaus haben sich die im Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) organisierten Praxis-IT-Hersteller darauf verständigt, ihren Kunden bei der Installation der TI-Komponenten zeitgleich einen Anschluss an das sichere Netz der KVen (SNK) freizuschalten, sofern der Anschluss im jeweiligen KV-Bezirk „technisch und organisatorisch möglich“ sei.
Dentel verwies auf eine entsprechende Presseerklärung des bvitg vom 13. März. Mit der Freischaltung des eArztbrief-Moduls in der Praxis-IT könnten die Ärzte bei Bedarf sofort nach Anschluss an die TI Arztbriefe über KV-Connect verschicken, ohne dass ein weiterer Vertrag mit einem SNK-Provider abgeschlossen werden müsse, heißt es darin. Der bvitg würde es zudem begrüßen, „wenn die KVen diese Aktion ihrerseits mit Unterstützungsleistungen für den Anschluss der Praxen an den KV-Connect-Arztbrief begleiten“.
KV-Connect künftig über die TI erreichbar
Auch die übrigen über KV-Connect verfügbaren Anwendungen können die Arztpraxen künftig weiterhin über den TI-Konnektor nutzen, der letztlich den KV-SafeNet-Router ersetzen werde, erläuterte KVTG-Geschäftsführer Florian Fuhrmann. Der KV-Connect-Client bleibe unverändert. Berichte, KV-Connect würde demnächst abgeschaltet, seien definitiv falsch, stellte er klar.
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