Eine frühe Periode erhöht das Risiko für eine vorzeitige Menopause
Brisbane – Eine frühe Periode und Kinderlosigkeit können auf eine ebenfalls verfrühte Menopause verweisen. Dies fanden Forscher der University of Queensland um Gita Mishra heraus. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse im Human Reproduction Journal (doi: 10.1093/humrep/dew350). Eine von zehn Frauen hat entweder eine vorzeitige Menopause (die letzte Menstruation vor dem 40. Lebensjahr), oder eine frühe Menopause, das bedeutet, die letzte Periode findet zwischen einem Alter von 40 bis 44 Jahren statt.
Die Wissenschaftler kombinierten Daten aus neun Beobachtungsstudien aus Großbritannien, Skandinavien, Australien und Japan mit über 50.000 postmenopausalen Teilnehmerinnen. Die genutzten Daten sind Teil von InterLACE, einer internationalen Zusammenarbeit, die sich mit reproduktiver Gesundheit und chronische Krankheiten befasst. Der Großteil der Daten entstammt einer australischen Längsschnittstudie zur Gesundheit von Frauen, in der die teilnehmenden Frauen über 20 Jahre an regulären Untersuchungen bezüglich ihres Lebensstils, ihrer Verhaltensweisen, psychischer, physischer und reproduktiver Gesundheit teilnahmen.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Frauen, die ihre erste Periode bereits mit elf oder früher bekommen hatten, eine 80-prozentig höhere Wahrscheinlichkeit für früh einsetzende Wechseljahre haben. Die ist insofern von Relevanz, da vorherige Studien festgestellt haben, dass ein frühes Einsetzen der Wechseljahre mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ II und Osteoporose assoziiert sein kann.
Zudem stellten die Forscher fest, dass kinderlose Frauen ein doppelt so hohes Risiko für eine vorzeitige oder frühe Menopause haben wie Frauen mit zwei oder mehr Kindern. Die Kombination von früher Periode und Kinderlosigkeit führt laut den Ergebnissen der Studie zu einem fünffach höheren Risiko für eine vorzeitige Menopause und einem zweifach erhöhten Risiko für eine frühe Menopause verglichen mit denen, die ihre erste Periode ab einem Alter von zwölf Jahren bekamen und zwei oder mehr Kindern geboren hatten.
Die Forscher merken an, dass man die Unterschiede zwischen den einzelnen Generationen mit in Betracht ziehen muss, betonen jedoch die Relevanz der Ergebnisse ihrer Studie für eine jüngere Generation von Frauen, insbesondere in einer Zeit, in der ein früher Beginn der Pubertät immer häufiger wird.
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