Ausland

Elektromagnetische Wellen könnten Ursache für Havanna-Syndrom sein

  • Donnerstag, 3. Februar 2022
Die Botschaft der USA an der Uferpromenade Malecon. Sie ist die diplomatische Vertretung der USA in Kuba./picture alliance, Jens Kalaene
Die Botschaft der USA an der Uferpromenade Malecon. Sie ist die diplomatische Vertretung der USA in Kuba./picture alliance, Jens Kalaene

Washington – Das Havanna-Syndrom könnte laut einem Bericht der US-Geheimdienste in einigen Fällen durch eine externe Quelle hervorgerufen worden sein. Gepulste elektromagnetische Energie und Ultra­schall, die aus kurzer Entfernung abgegeben werden, könnten die betreffenden Symptome hervorgerufen haben, hieß es in einem gestern veröffentlichten Gutachten von technischen und medizinische Experten.

Die ersten Fälle des Havanna-Syndroms waren 2016 bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht. Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Havanna litten unter Gesundheitsproblemen wie Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproble­men.

Später wurden auch Fälle aus China, Deutschland, Australien, Russland, Österreich und sogar in Washing­ton gemeldet. Einige der untersuchten Fälle könnten nicht durch „bekannte Umweltfaktoren oder medi­zi­nische Bedingungen erklärt werden und auf externe Impulse zurückzuführen sein“, heißt es in dem nun vorgelegten Geheimdienstbericht.

Den Experten zufolge ist es möglich, Geräte zu bauen, die elektromagnetische Energie oder Ultraschall­wellen auf eine Zielperson richten, um diese zu schädigen. Sie gaben aber keine Einschätzung dazu ab, ob diese Geräte tatsächlich existieren und solche Angriffe stattgefunden haben und wer gegebenenfalls hinter ihnen stecken könnte.

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hatte kürzlich mitgeteilt, dass rund tausend Fälle des Havanna-Syn­droms durch bekannte Umwelteinflüsse oder medizinische Faktoren zu erklären seien. Für rund zwei dutzend Fälle gelte dies aber nicht und es sei nicht auszuschließen, dass sie auf ausländische Angriffe zurückzuführen seien.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung