eLogbuch wird genutzt und weiter optimiert

Leipzig – Bereits mehr als 150.000 Ärztinnen und Ärzte – Weiterzubildende und Weiterbildungsbefugte – nutzen derzeit das elektronische Logbuch (eLogbuch), um Weiterbildungszeiten und -kompetenzen digital zu dokumentieren beziehungsweise zu bestätigen (Stand Mai 2025). Tendenz steigend.
Dies sei ein „super Ergebnis“, befand Gisbert Voigt, Abgeordneter der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN), beim 129. Deutschen Ärztetag in Leipzig. „Das hätte ich vor sechs Jahren nicht geglaubt.“
Mit der zunehmenden Nutzung gibt es Wünsche und Bestrebungen bezüglich weiterer Verbesserungen der Anwenderfreundlichkeit. Diese wird momentan noch nicht als optimal eingeschätzt, wie eine aktuelle Umfrage der Bundesärztekammer (BÄK) zeigt.
Auch die Nutzungshäufigkeit sei noch steigerungsfähig, sagte Johannes-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL). Gemeinsam mit Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein (ÄKSH), stellte er die Ergebnisse der Umfrage zur Nutzerfreundlichkeit des eLogbuchs auf dem Ärztetag vor.
Entsprechend eines Beschlusses des vorangegangenen Deutschen Ärztetages waren Anfang dieses Jahres die Nutzer des eLogbuchs aufgerufen worden, über einen Link an einer Befragung teilzunehmen. Das Resultat kann sich sehen lassen: Mehr als 1.000 Ärztinnen und Ärzte haben sich beteiligt, darunter viele auch mit Freitextkommentaren.
Der Umfrage zufolge bewerten sowohl die Weiterzubildenden als auch die Weiterbildungsbefugten die Nutzbarkeit des eLogbuches mit Schulnoten zwischen 3 und 4. Interessant sei, dass beide Gruppen die Nutzbarkeit des eLogbuchs besser bewerteten, wenn dieses häufig beziehungsweise monatlich genutzt werde, sagte Gehle.
Konkret gaben unter den Weiterzubildenden neun Prozent an, das eLogbuch monatlich zu nutzen, 42 Prozent halbjährlich und 37 Prozent jährlich oder seltener. Unter den Weiterbildungsbefugten ist häufigere Nutzung weiterverbreitet: ein Drittel gab an, es monatlich zu nutzen, 42 Prozent halbjährlich und zehn Prozent jährlich oder seltener.
Aus der Nutzerbefragung ließen sich einige Aufgaben ableiten, sagten Gehle und Herrmann als gemeinsame Vorsitzendende der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer. So seien die einzelnen Landesärztekammern aufgefordert, den Befugniskatalog besser zu befüllen.
Zudem müsse es für die Weiterzubildenden positive Anreize geben, das eLogbuch häufiger zu nutzen. Eine verpflichtende Nutzung erscheint kontraproduktiv, da Kammern mit Pflichtnutzung des eLogbuchs ungünstigere Umfrageergebnisse aufwiesen.
Hilfreich könnten nach Ansicht der beiden Vorsitzenden der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ auch Schulungen für die Nutzenden sein sowie Optimierungen. So ließen sich die Übersichtlichkeit und die Struktur verbessern sowie noch Funktionen hinzufügen.
Der 129. Deutsche Ärztetag 2025 begrüßte die bisherige Weiterentwicklung des elektronischen Logbuchs und forderte, diese kontinuierlich fortzuführen. Um auch zukünftig die Nutzung des eLogbuchs für Weiterzubildende zu optimieren, sprachen sich auch die Delegierten für weitere Schritte aus.
Sie forderten eine vollständige Befüllung des Befugten-Kataloges durch die Landesärztekammern, die Nutzung von App-Anbindungen zur Einbindung von Mobile Devices sowie die Datennutzung zur Qualitätssicherung der Weiterbildung.
Für letzteres hatte Elke Buckisch-Urbanke, Abgeordnete der Ärztekammer Niedersachsen, plädiert. Sie sagte, dass sie sonst bei jedem Ärztetag Anträge zur Evaluierung der Weiterbildung gestellt hätte, diesmal jedoch nicht. Sie regte an, einmal darüber nachzudenken, ob nicht auch über das eLogbuch eine Evaluation möglich sein könnte.
Für eine Evaluation der Weiterbildung sprach sich auch Rüdiger Smektala von der Ärztekammer Westfalen-Lippe aus. „Eine Evaluation der Weiterbildung kostet Geld“, sagte er, aber dieses wäre gut investiert, denn bei einer Evaluation der Weiterbildung käme man in einen „echten Dialog“ zwischen Weiterzubildenden und Weiterbildungsbefugten. „Wir sind als Ärzteschaft für die Weiterbildung selbst verantwortlich“, sagte er. „Und daher sollten wir auch feststellen, was gut läuft und was nicht.“
Momentan werde in der Bundesärztekammer über eine statistische Auswertung rund um das Thema Weiterbildung mithilfe des eLogbuchs nachgedacht, erklärten Gehle und Herrmann. Bisher wisse man nämlich nicht, wer, wann, wo und in welcher Weiterbildung sei und wie lange diese andauere, beziehungsweise, ob diese unterbrochen werde, sagte Herrmann. „Da müssen wir sprachfähig werden. Und das werden wir auch angehen.“
Das eLogbuch zu nutzen, sei sicher möglich, so Gehle. Problematisch sei dafür jedoch, dass es nicht verpflichtend genutzt werden würde und deshalb kein echtes Register wäre.
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