Ersatzkassen schlagen Maßnahmen zur Entlastung von Ärzten vor

Berlin – Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hat Maßnahmen vorgeschlagen, um die Mediziner in ihrem Arbeitsalltag zu entlasten. Anlass ist der heutige Auftakt des 122. Deutschen Ärztetages in Münster, der sich unter anderem mit dem Thema „Wenn die Arbeit Ärzte krank macht“ befasst.
„Wenn die Mediziner eine hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck und die Forderung nach einer ‚Rundumverfügbarkeit ärztlicher Leistungen‘ beklagen, muss auch strukturell angesetzt werden“, erklärte die Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Ulrike Elsner.
Sie nannte dabei unter anderem eine Reform der Notfallversorgung. „Überfüllte Notaufnahmen belasten Ärzte und Pflegepersonal bundesweit. Die Behandlung von Bagatellfällen bindet Personal, das für echte Notfälle benötigt würde“, so Elsner. Die Eckpunkte für eine Reform lägen vor, zum Beispiel mit gemeinsamen Notfallleitstellen von Rettungs- und ärztlichem Bereitschaftsdienst – „jetzt müssen konkrete gesetzgeberische Schritte folgen“, so die vdek-Vorsitzende.
Elsner lobte die gesetzgeberischen Schritte zu mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen, die ebenfalls Ärzte entlasten könne. „Damit der digitale Wandel in der Gesundheitsversorgung gelingen kann, ist es aber auch erforderlich, dass die Ärzte beim Ausbau der Telematikinfrastruktur (TI) mitziehen“, forderte sie.
Ein weiterer Punkt sei die Prävention: „Auch Ärzte können im Arzt-Patienten-Kontakt das Thema Prävention ansprechen und damit langfristig zu ihrer Entlastung und der Gesundheit der Versicherten beitragen“, sagte Elsner.
Sie forderte die Ärzte auf, auf unnötige Leistungen zu verzichten und nannte in diesem Zusammenhang unter anderem die individuellen Gesundheitsleistungen. „Der Verzicht auf unnütze Leistungen entlastet die Ärzte, verbessert die Gesundheitsversorgung der Versicherten und spart ihnen Geld“, sagte sie.
In diesem Zusammenhang sei auch das Zweitmeinungsverfahren wichtig: „Patienten auf das Zweitmeinungsverfahren hinzuweisen, kann dazu führen, dass nicht unbedingt erforderliche Operationen ausbleiben. Das führt unter anderem auch zu einer Entlastung von Operateuren und Anästhesisten“, so Elsner.
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