Ärzteschaft

Erste Kinderärzte in Thüringen mit Förderstipendium unterstützt

  • Montag, 21. Dezember 2020
/Rostislav Sedlacek, stock.adobe.com
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Weimar – In diesem Jahr profitieren auch die ersten Kinderärzte vom „Thüringen-Stipendium“, mit dem junge Ärzte nach Abschluss ihrer Ausbildung im Freistaat Thüringen gehalten werden sollen.

Angehende Allgemeinmediziner und Augenärzte können die Förderung schon länger erhalten. Zu Jahres­beginn wurden, so teilte die Stiftung ambulante ärztliche Versorgung in Thüringen (SAVTh) mit, weitere Fachrichtungen, in denen in den nächsten Jahren Engpässe drohen, in die Förderung aufgenommen.

Dazu gehören neben Kinder- und Jugendärzten auch Neurologen, Chirurgen, Hautärzte, Urologen, HNO-Ärzte und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie.

Die geförderten Mediziner erhalten einen monatlichen Zuschuss von 250 Euro während ihrer Facharzt­ausbildung. Er wird maximal für sechs Jahre gezahlt. Voraussetzung ist, dass sie nach Abschluss der Fach­arztausbildung mindestens vier Jahre in einer Praxis in Thüringen arbeiten oder sich in dem Land niederlassen. Der überwiegende Teil der in diesem Jahr vergebenen Stipendien entfiel laut Stiftung auf Allgemeinmediziner (6) und Augenärzte (3), die schon seit Jahren gefördert werden.

Die von Kassenärztlicher Vereinigung (KV Thüringen) und Land gegründete Stiftung hatte das Stipen­dium 2009 eingeführt. Seitdem wurden mehr als 260 Stipendien vergeben. Gut 130 ehemalige Stipen­diaten arbeiten inzwischen als niedergelassene oder angestellte Ärzte in Praxen und medizinischen Versorgungszentren. 23 Stipendiaten mussten das Geld allerdings zurückzahlen, weil sie nach Abschluss ihrer Ausbildung letztlich doch aus Thüringen weggezogen sind.

Die Stiftung fördert außerdem Praktika von Medizinstudierenden und betreibt in unterversorgten eigene Praxen mit angestellten Ärzten. Die Stiftung wickelt zudem das Förderprogramm des Landes zur Über­nahme oder Neugründung von Arztpraxen in Orten mit weniger als 25.000 Einwohnern ab.

In Thüringen sind laut KV aktuell 42,5 freie Hausarztsitze frei, außerdem sind 13,5 Stellen für Augen­ärzte und 12,5 Stellen für Neurologen unbesetzt. Die offenen Stellen gehen auch auf erweiterte Nieder­lassungsmöglichkeiten vor allem für Neurologen, Psychiater und Psychotherapeuten zurück, die etwa bei Neurologen 21,5 neue Arztsitze für Thüringen brachte. Neun Neurologensitze wurden laut KV bereits besetzt, bei Psychotherapeuten wurden 13 von 17,5 freien Sitzen inzwischen vergeben.

dpa

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