Erste Professur für Klimawandel und Gesundheit in Deutschland

Berlin – Die Medizinerin und Epidemiologin Sabine Gabrysch (43) wird Deutschlands erste Professorin für die Erforschung der Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Gesundheit. Das teilten die Charite Universitätsmedizin Berlin und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) heute mit.
„Bisher standen vor allem die Folgen von Hitzewellen und die Ausbreitung tropischer Infektionskrankheiten im Fokus der Forschung“, sagte die Wissenschaftlerin. Aber auch die Ernährungssicherheit sei bedroht, wenn der Regen ausbleibe, zu stark, zu spät oder zu früh einsetze.
Dem Thema Ernährung als wichtigem Bindeglied zwischen Umwelt und Gesundheit wolle sie sich deshalb „im Besonderen widmen“, erklärte Gabrysch. Dabei seien ärmere Menschen in Ländern mit unzureichenden sozialen Sicherungssystemen besonders stark betroffen.
„Wenn etwa häufigere Dürren zu Mangelernährung von Schwangeren führen, können die ungeborenen Kinder bleibende Schäden davontragen – mit gesundheitlichen Folgen für deren gesamtes Leben“, so die Medizinerin.
Die Bedeutung des Klimawandels für die Gesundheit ist in der Medizin zuletzt in den Fokus gerückt. So hat der 122. Deutsche Ärztetag in Münster beschlossen, das Thema zu einem Schwerpunkt des kommenden Ärztetags in Mainz zu machen.
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