Ärzteschaft

Klimawandel wird ein Schwerpunktthema des nächsten Ärztetags

  • Freitag, 31. Mai 2019
Ärzte demonstrierten zum Auftakt des 122. Deutschen Ärztetags für den Klimaschutz. /maybaum
Ärzte demonstrierten zum Auftakt des 122. Deutschen Ärztetags für den Klimaschutz. /maybaum

Münster – Das Thema Klimawandel und Gesundheit wird im kommenden Jahr beim 123. Deutschen Ärztetag in Mainz zu einem „prominenten Schwerpunktthema“. Das hat der Deutsche Ärztetag in Münster heute beschlossen.

„Übereinstimmend wird der Klimawandel als eine der zentralen Gesundheitsfragen des 21. Jahrhunderts anerkannt“, heißt es in der Begründung zu dem Antrag (Ib 22). Der Klimawandel habe bereits jetzt ernsthafte Auswirkungen auf das menschliche Leben und die Gesundheit. Die meisten Klimaschutzmaßnahmen gingen zudem mit erheblichen Vorteilen für die Gesundheit einher.

Die Antragsteller wiesen auch darauf hin, dass der Weltärztebund bereits im Oktober 2017 in seiner Declaration On Health and Climate Change die nationalen Ärztever­bän­de dazu aufgerufen habe, Klimawandel und Gesundheit als prioritäre Aufgabe auf ihre Agenda zu setzen. „Diesem Aufruf sollte auch der Deutsche Ärztetag Rechnung tra­gen“, heißt es.

Der Antrag war unter anderem von den Mitgliedern des Bundesärztekammervor­stan­des Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, und Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, sowie den Delegierten Katharina Thiede (Berlin) und Robin T. Maitra (Baden-Württemberg) und weiteren einge­reicht worden.

Thiede und Maitra hatten bereits kurz vor der Eröffnung mit einer Aktion der Initiative Doctors for Future, an der sich auch der Arzt und Medizin­journalist Eckart von Hirsch­hausen beteiligte, die Ärzte dazu aufgerufen, sich verstärkt für den Klimaschutz einzu­setzen.

Die Erderwärmung mit Hitze- und Flutkatastrophen, Hungersnöten und Extremwetter­er­eignissen bedrohe die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt. Dazu beitra­gen würden insbesondere die Bedrohung der Nahrungsressourcen durch Trockenheit und Überschwemmung, die rasante Abnahme der Biodiversität, Luftverschmutzung, Wasserknappheit und Hitzestress, begründet die Initiative.

„Als Ärztinnen und Ärzte sind wir die Spezialisten für Krankheit und Gesundheit der Menschen, denen die Bevölkerung vertraut. Wir müssen uns als Ärzteschaft deshalb beharrlich und vernehmbar in den gesellschaftlichen Diskurs zur Erderhitzung ein­brin­gen“, heißt es in einem Flyer, den Doctors for Future vor der Halle verteilten.

Ärzte seien angehal­ten, die Bedeutung des Klimaschutzes in Gesprächen mit Patien­ten anzusprechen. Doctors for Future riefen den Deutschen Ärztetag dazu auf, „ein deutliches und vernehmbares Zeichen für den Klimaschutz“ zu setzen.

Die Mediziner unterstützen dabei die „Fridays-for-Future“-Initiative von Schülern für den Klimaschutz. Die Organisatoren stellen seit Monaten Schul­streiks für den Um­weltschutz auf die Beine. Unterstützung gab es bereits von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), einem Netzwerk aus Ge­sund­­heits­berufen und Patientenvertretern, sowie der Bundesvertretung der Medizinstu­die­renden in Deutschland (bvmd).

Eine Reihe von weiteren Anträgen, die sich mit dem Thema Klimaschutz und Gesund­heit befassten, wurde zur Vorbereitung auf den nächsten Deutschen Ärztetag an den Vorstand der Bundesärztekammer überwiesen. Dieser will sich bis zum kommenden Jahr damit befassen.

may

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