Ausland

EU-Kommission kündigt Verteilmechanismus gegen Medikamentenmangel an

  • Dienstag, 24. Oktober 2023
/Bojanikus, stock.adobe.com
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Brüssel – Die EU-Staaten sollen sich bei akutem Medikamentenmangel häufiger gegenseitig helfen können. Die EU-Kommission hat heute in Brüssel angekündigt, dass noch diesen Oktober ein freiwilliger Verteilme­chanismus gestartet werden soll.

Darüber soll ein Land seinen Bedarf an einem bestimmten Arzneimittel kundgeben und andere Mitglied­staa­ten daraufhin Medikamente aus ihren Beständen abgeben können. Zudem schlägt die EU-Kommission vor, dass wie bei der Coronaimpfstoffbeschaffung die EU-Staaten gemeinsam Medikamente einkaufen.

Vergangenes Jahr etwa fehlte es auch in einem großen und vergleichsweise reichem Land wie Deutschland an vielen Arzneimitteln. Nach einer Infektwelle gab es etwa Lieferprobleme bei Fieber- und Hustensäften. Auch Antibiotika und Krebsmedikamente waren nicht immer sofort verfügbar.

Nach Angaben der EU-Kommission soll nun eine Liste mit besonders wichtigen Medikamenten ausgearbeitet werden. Darunter versteht die Behörde Mittel, für die es keine geeignete Alternative gibt und wo ein Engpass bedeutet, dass Menschen ernsthaft Schaden nehmen könnten.

Für diese Medikamente sollen dann – wenn möglich – Lösungen gegen den Mangel ausgearbeitet werden, etwa durch mehr Vorräte, mehr Produktion oder mehr Partnerschaften beispielsweise mit Drittstaaten.

Auf der Liste könnten am Ende zwischen 100 und 350 Medikamente stehen, sagte EU-Gesundheitskommis­sarin Stella Kyriakides. Sie betonte aber auch: „Medikamentenknappheit kann nicht von heute auf morgen beseitigt werden, denn die Ursachen sind langwierig und vielschichtig.“

dpa

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