Ausland

EU will eigene Flugzeuge und Feldlazarette für den Krisenfall

  • Dienstag, 2. Juni 2020
/peterschreiber.media, stock.adobe.com
/peterschreiber.media, stock.adobe.com

Brüssel – Als Lehre aus der Coronakrise soll der europäische Katastrophenschutz dras­tisch ausgebaut werden und künftig auch über eigene Flugzeuge, Hubschrauber und Feldlazarette verfügen.

Das Budget für das Programm RescEU soll um zwei Milliarden Euro aufgestockt werden, wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic heute erläuterte. Das gesamte Katastro­phenschutzprogramm hätte dann einen Umfang von 3,1 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2027.

Bisher ist der EU-Katastrophenschutz eher ein Verteilmechanismus: Im Falle einer Krise in einem Mitgliedsstaat – etwa ein Waldbrand oder ein Erdbeben – werden die übrigen Partner um Hilfszusagen gebeten, die über Brüssel koordiniert werden. Für eine große Krise wie die Coronapandemie reiche das aber nicht aus, sagte Lenarcic.

Er erinnerte daran, dass Italien zu Beginn des Gesundheitsnotstands um medizinische Schutzausrüstung bat und kein einziger Mitgliedstaat darauf reagierte. Die Staaten hätt­en einfach selbst keine Reserven gehabt.

„Es war ein Mangel an Schutzausrüstung und kein Mangel an Solidarität“, sagte Lenarcic. „Die Solidarität war da und ist da, aber es war zu einer bestimmten Zeit schwierig, sie zu zeigen.“

Dem soll nun eine gemeinsame Reserve von Schutzmaterial, aber auch von großem Gerät abhelfen, das von der Kommission angeschafft, finanziert und eingesetzt werden könnte.

Gedacht ist dies nach Lenarcic' Worten für Katastrophen wie Pandemien, aber auch Atom- und Chemieunfälle. Dazu soll auch Personal gehören, zum Beispiel „fliegende medizini­sche Experten“, Krankenpfleger oder Epidemiologen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung