Politik

Deutschland baut bundeseigene Medizinische Task Forces auf

  • Mittwoch, 10. Juni 2020
/greenbutterfly, stock.adobe.com
/greenbutterfly, stock.adobe.com

Berlin – Deutschland baut im Augenblick 61 Medizinische Task Forces für den gesund­heitlichen Bevölkerungsschutz auf. Das geht aus der Antwort der Bundes­regie­rung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor.

Bei den Task Forces handelt es sich laut der Antwort um „arztbesetzte sanitätsdienstlich taktische Einsatzverbände mit Spezialfähigkeiten für Zwecke des Zivilschutzes und der länderüber­greifenden Katastrophenhilfe“.

Der Schutz der Bevölkerung in Deutschland ist in wesentlichen Teilen Ländersache, auch der Katastrophenschutz und Vorsorgemaßnahmen im Gesundheitsbereich im Falle einer Pandemie. Sie müssen dafür die erforderlichen personellen und materiellen Ressourcen vorhalten.

Bei besonderen Herausforderungen können die Länder aber Bundeshilfe anfordern, zum Beispiel durch die Streitkräfte, die Bundespolizei oder künftig die genannten „Medizini­sche Task Forces“.

Jeder dieser Einheiten verfügt laut Bundesregierung über Kapazitäten zur präklini­schen Behandlung und zum weiträumigen Transport von traumatisch Verletzten sowie zur De­kontamination von Verletzten.

Das Personal für die Task Forces komme von Hilfsorganisationen und erhalte eine ein­heitliche durch den Bund standardisierte und finanzierte Ausbildung, berichtet die Bun­desregierung weiter.

Auch die Bundeswehr unterstützt die Länder im Augenblick im Rahmen der Amtshilfe: „Der Sanitätsdienst der Bundeswehr trägt mit circa 17.000 Angehörigen zur Pandemie­bewältigung bei“, heißt es in der Antwort.

Die fünf Bundeswehrkrankenhäuser seien bereits außerhalb der Coronapandemie in das zivile Gesundheitssystem eingebunden und hätten aktuell im Rahmen der Pandemielage vor allem ihre Intensivbehandlungs- und Beatmungskapazitäten wesentlich erhöht.

Der Sanitätsdienst unterstütze im Rahmen zahlreicher Amtshilfeersuchen unter anderem in Pflegeeinrichtungen, Fieberambulanzen oder mittels Röntgen- und CT-Geräten in Kran­kenhäusern.

„Weiterhin erfolgten auf Ersuchen der Länder militärische Lufttransporte auch von COVID-19-Intensivpatienten mit ressourcenintensiver Begleitung durch intensivmedizinisches Fachpersonal“, so die Autoren der Antwort.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung