Deutschland baut bundeseigene Medizinische Task Forces auf

Berlin – Deutschland baut im Augenblick 61 Medizinische Task Forces für den gesundheitlichen Bevölkerungsschutz auf. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor.
Bei den Task Forces handelt es sich laut der Antwort um „arztbesetzte sanitätsdienstlich taktische Einsatzverbände mit Spezialfähigkeiten für Zwecke des Zivilschutzes und der länderübergreifenden Katastrophenhilfe“.
Der Schutz der Bevölkerung in Deutschland ist in wesentlichen Teilen Ländersache, auch der Katastrophenschutz und Vorsorgemaßnahmen im Gesundheitsbereich im Falle einer Pandemie. Sie müssen dafür die erforderlichen personellen und materiellen Ressourcen vorhalten.
Bei besonderen Herausforderungen können die Länder aber Bundeshilfe anfordern, zum Beispiel durch die Streitkräfte, die Bundespolizei oder künftig die genannten „Medizinische Task Forces“.
Jeder dieser Einheiten verfügt laut Bundesregierung über Kapazitäten zur präklinischen Behandlung und zum weiträumigen Transport von traumatisch Verletzten sowie zur Dekontamination von Verletzten.
Das Personal für die Task Forces komme von Hilfsorganisationen und erhalte eine einheitliche durch den Bund standardisierte und finanzierte Ausbildung, berichtet die Bundesregierung weiter.
Auch die Bundeswehr unterstützt die Länder im Augenblick im Rahmen der Amtshilfe: „Der Sanitätsdienst der Bundeswehr trägt mit circa 17.000 Angehörigen zur Pandemiebewältigung bei“, heißt es in der Antwort.
Die fünf Bundeswehrkrankenhäuser seien bereits außerhalb der Coronapandemie in das zivile Gesundheitssystem eingebunden und hätten aktuell im Rahmen der Pandemielage vor allem ihre Intensivbehandlungs- und Beatmungskapazitäten wesentlich erhöht.
Der Sanitätsdienst unterstütze im Rahmen zahlreicher Amtshilfeersuchen unter anderem in Pflegeeinrichtungen, Fieberambulanzen oder mittels Röntgen- und CT-Geräten in Krankenhäusern.
„Weiterhin erfolgten auf Ersuchen der Länder militärische Lufttransporte auch von COVID-19-Intensivpatienten mit ressourcenintensiver Begleitung durch intensivmedizinisches Fachpersonal“, so die Autoren der Antwort.
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