Ausland

Europäische Arzneimittelagentur soll schlagkräftiger werden

  • Donnerstag, 28. Oktober 2021
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Peter Dejong
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Brüssel – Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) soll auf künftige Gesundheitskrisen wie die Coro­na­pandemie in Zukunft schlagkräftiger reagieren können. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich heute darauf, das Mandat der Behörde in Amsterdam zu stärken.

Damit es nicht wie zu Beginn der Coronakrise zu Versorgungsengpässen mit Medikamenten und Medizin­produkten kommt, soll die EMA in Zukunft Lücken bei der Versorgung mit bestimmten Produkten über­wachen und beseitigen.

Auch soll die Behörde dafür sorgen, dass im Fall einer neuen Krise sichere und wirksame Medikamente entwickelt werden, wie der Rat der EU-Staaten mitteilte. Nach Angaben des Europaparlaments sollen In­formationen zu Engpässen bei wichtigen Medikamenten oder Medizinpro­duk­ten online einsehbar seien.

„Die Vorbereitung und die Koordinierung auf EU-Ebene sind zwei wesentliche Faktoren für die Bewäl­tigung künftiger Gesundheitskrisen“, betonte der slowenische Gesundheitsminister Janez Poklukar im Namen der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft.

Der spanische Sozialdemokrat Nicolás González Casares, der für das Parlament verhandelt hatte, sagte, dass es durch das neue Mandat es „mehr Transparenz, mehr Beteiligung, mehr Koordination, mehr wirk­same Überwachung und mehr Vorsorge“ gebe.

Vor der Coronakrise war die EMA nur wenigen Europäern ein Begriff. In der Pandemie selbst spielt sie jedoch eine zentrale Rolle, weil sie unter anderem die maßgeblichen Empfehlungen für die Zulassung von Impfstoffen abgibt. Nach der teils als zu langsam kritisierten EU-Reaktion auf die Pandemie legte die EU-Kommission vor knapp einem Jahr ein Paket für eine „Gesund­heit­sunion“ vor.

Unter anderem sollen auch die Kompetenzen der EU-Gesundheitsbehörden ECDC ausgeweitet werden. Zudem soll eine neue Behörde namens Hera zur Vorsorge von Gesundheitskrisen geschaffen werden. Die Einigung von heute muss noch vom Rat der EU-Staaten sowie vom EU-Parlament bestätigt werden.

dpa

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