Europäisches Gesundheitssystem trifft in Italien auf Zustimmung

Rom – Italien fordert als Folge der Coronapandemie eine viel stärkere Zusammenarbeit der europäischen Länder in Gesundheitsfragen. Die Pläne der EU-Kommission für eine europäische Gesundheitsunion gingen diesbezüglich in die richtige Richtung, sagte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza gestern.
„Wir brauchen mehr Koordination in Europa, mehr europäische Lösungen. Die Staaten müssen sich trauen, hier etwas ihrer Souveränität abzugeben. Das ist eine der Lehren dieser Zeit“, sagte er. Zudem sei es richtig, die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu stärken.
Die bei der EU-Kommission angesiedelte Behörde Hera (Health Emergency Preparedness and Response Authority) nahm im September ihre Arbeit auf, Anfang 2022 soll sie voll einsatzfähig sein. Hera soll in zwei Modi arbeiten: im Vorbereitungs- und im Krisenmodus.
Damit das Projekt Erfolg hat, müssten die EU-Staaten für die neue Struktur offen sein. „Ich glaube, wir brauchen Mut, um in diese Richtung zu gehen“, sagte Speranza.
Sein deutscher Amtskollege Jens Spahn (CDU) hatte jüngst auf das Mitspracherecht der Staaten bei der neuen Behörde gepocht, die grundsätzlich Idee der Kommission aber gutgeheißen. Hera soll künftig drohende Gesundheitskrisen schneller erkennen und grenzüberschreitend darauf reagieren.
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