Europakarte der Gematik soll Digitalisierungsvergleich ermöglichen

Berlin – Mit einer Europakarte stellt die Gematik den Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen ausgewählter Länder in Europa dar. Der Überblick über den Status Quo wurde nun um Daten von neun weiteren Ländern erweitert und umfasst damit Europa nahezu komplett.
Die Karte zeigt interaktiv, wie digitale Anwendungen in das Gesundheitssystem der jeweiligen Länder eingebettet sind.
Dabei stehen drei Schlüsselanwendungen im Fokus: Das elektronische Rezept (E-Rezept), die elektronische Patientenakte und die digitalen Identitäten. Unterschiedliche Kategorien – beim E-Rezept beispielsweise der Verbreitungsgrad oder der Einlöseweg – sollen den Status Quo vergleichbar machen.
Wie der Blick ins europäische Ausland per Gematik-Karte zeigt, sind etliche Länder Deutschland bei der Digitalisierung weit voraus. So werden beispielsweise in Schweden, Norwegen, Finnland, den baltischen Ländern aber auch Polen und Großbritannien bereits mehr als 90 Prozent aller Verschreibungen als E-Rezepte ausgestellt – zum Teil seit vielen Jahren.
Ähnlich sieht es bei den verschiedenen Ansätzen zu elektronischen Patientenakten aus. Diese sind in einigen Ländern bereits seit zehn Jahren im Einsatz. Wie die Übersicht auch zeigt, wurde hierfür abgesehen von der Schweiz das Opt-Out-Modell gewählt. Dieses Verfahren soll in Deutschland ab Januar 2025 greifen.
Derzeit haben nur rund ein Prozent der gesetzlich Versicherten in Deutschland eine elektronische Patientenakte aktiviert. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) strebt bis 2025 eine Abdeckung von 80 Prozent an. Hierfür soll die Umstellung auf ein Widerspruchsverfahren (Opt-out) den nötigen Schub bringen.
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