Politik

Expertenrat soll Gesundheitssystem auf Ernstfall vorbereiten

  • Dienstag, 3. Juni 2025
/LAONG, stock.adobe.com
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München – Ein neu eingerichteter Expertenrat soll Bayerns Gesundheitssystem besser auf mögliche Krisen vorbereiten. „Die weltpolitische Lage ist angespannt“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) anlässlich der ersten Sitzung des Gremiums in München.

Krisen ganz verschiedener Art häuften sich. Von Pandemien über Cyberangriffe bis hin zu militärischen Konflikten – das Gesundheitswesen müsse sich für den Ernstfall wappnen.

Ziel des Expertenrats Gesundheitssicherheit ist es nach Informationen des Ministeriums, sich regelmäßig über die aktuelle Lage, politische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf den Gesundheitssektor sowie den Umgang mit Krisenszenarien auszutauschen.

„Der Expertenrat soll alle drei Monate tagen. Wir bringen Akteure der stationären, präklinischen und ambulanten Versorgung sowie der Bundeswehr, der Hilfsorganisationen und der Arzneimittelversorgung an einen Tisch“, sagte Gerlach. Das sei auch ein wichtiges Signal für die Bevölkerung.

„Neue Krisen erfordern neues Denken – und andere Regelungen als für den Normalfall. Das gilt für künftige Pandemien genauso wie für Naturkatastrophen und militärische Konflikte“, betonte die Ministerin.

Der Expertenrat könne ein wichtiger Impulsgeber für die Debatte über erforderliche Regelungs- und Unterstützungsbedarfe in der Versorgungspraxis sein. So seien etwa die Hilfsorganisationen bereit, Pflegeunterstützungskräfte auszubilden, die dem Pflegepersonal im Ernstfall zur Hand gehen könnten.

„Der Bund muss hier aber seiner Finanzierungsverantwortung gerecht werden, um eine flächendeckende Ausrollung des Ausbildungsprogramms zu gewährleisten“, sagte Gerlach. Die Resilienz des Gesundheitswesens sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Expertenwissen und Zusammenarbeit der Akteure erforderlich sei.

Auch die Zivilgesellschaft muss nach ihren Aussagen handeln. So müssten sich auch Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheken, Pharmaindustrie und Therapeuten für die anstehenden Aufgaben aufstellen und Gedanken machen, wie sie ihren Beitrag zu einem resilienteren System leisten könnten.

dpa

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