Ärzteschaft

Fachgesellschaften fordern mehr Unterstützung für medizinischen Nachwuchs

  • Freitag, 4. August 2017
/danr13, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Der medizinische Nachwuchs in Deutschland benötigt bei Ausbildung, Weiterbildung und Karriere mehr Unterstützung. Das betont die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) in einem neuen Positionspapier. Die Gesundheitspolitik sollte dazu enger als bislang mit der AWMF und den wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften kooperieren, hieß es.

Die AWMF bezieht sich bei ihren Forderungen unter anderem auf den neuen Master­plan Medizinstudium 2020. Er sieht unter anderem eine praxisnahe, stärker ambulante und allgemeinmedizinische Ausbildung für angehende Ärzte vor. In der Folge soll binnen eines Jahres ein Vorschlag für eine neue Approbationsordnung für Ärzte erarbeitet werden.

Die AWMF fordert unter anderem, „die wissenschaftliche-methodische Basis der medi­zinischen Fächer“ in der Approbationsordnung zu ergänzen. Diese sei ebenso unver­zichtbar wie Grundlagenwissen über Krankheiten und allgemeine ärztliche Kenntnisse. Dazu sollte es laut der AWMF auch Leistungsnachweise geben. Was in der Folge von Studium und Weiterbildung im Augenblick zu wenig berücksichtigt werde, seien zudem Karrierewege für Ärzte und medizinische Wissenschaftler, kritisiert die AWMF. „Der Masterplan Medizinstudium will zwar das wissenschaftliche Arbeiten stärken, aber es bleibt unklar, wie und mit welcher Berufsperspektive, vor allem für den Mittelbau“, warnt der AWMF-Präsident Rolf Kreienberg.

Arbeitszeit anpassen

So müsse beispielsweise das Gesetz über befristete Arbeitsverträge in der Wissen­schaft, das Wissenschaftszeitvertragsgesetz, angepasst werden. „Es kann nicht sein, dass sich unser dringend benötigter Nachwuchs von einer befristeten Beschäftigung zur nächsten retten muss“, so Kreienberg. Ähnliches gelte auch für Ärzte in der Klinik – sie müssten ein Arbeitsumfeld vorfinden, das ihnen eine wissenschaftlich orientierte Patientenversorgung verlässlich ermögliche, betont der AWMF-Präsident.

Die AWMF hat in ihrem Positionspapier weitere Handlungsfelder für die künftige Gesund­heitspolitik beschrieben: So müssten sich die Voraussetzungen für die Grund­lagen- und klinische Forschung verbessern. Die finanzielle Förderung von Forschungs­fragen mit patientenrelevanten Endpunkten sollte ausgebaut werden. Außerdem müsste die Politik mehr investieren, um die Entwicklung und Implementierung von Leitlinien unabhängig zu finanzieren.

Eine weitere Forderung der AWMF bezieht sich auf die verbesserte Koordination des Infektionsschutzes zwischen Human- und Tiermedizin. Zentral für die Umsetzung der insgesamt fünf von der AWMF identifizierten Handlungsfelder sei jedoch die engere Zusammenarbeit zwischen der künftigen Gesundheitspolitik und den Vertretern der wissenschaftlichen Medizin. „Um gesundheitspolitische Entscheidungen im Sinne einer patientenorientierten, evidenzbasierten Medizin treffen zu können, ist es notwendig, die AWMF und ihre 177 Fachgesellschaften intensiver einzubinden“, so die AWMF.

hil

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