Fachgesellschaften wenden sich gegen ökonomischen Druck in Krankenhäusern

Berlin – Experten fordern, den wirtschaftlichen Druck im Gesundheitssystem zum Wohl der Patienten zu verringern. „Ökonomische Interessen dürfen eigentlich die medizinischen Entscheidungen nicht beeinflussen“, sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Rolf Kreienberg, heute in Berlin.
Gute Medizin müsse auch beim Patienten ankommen, meinte Kreienberg weiter. Es reiche nicht, wenn zum Beispiel eine Operation allein fachlich sehr gut ausgeführt werde, nötig sei auch eine gute Betreuung drumherum. Die AWMF vertritt als Dachverband rund 180 Fachgesellschaften.
Kreienberg schlug verschiedene Ansätze vor, um den wirtschaftlichen Druck in der Medizin zu verringern. So sollten vorhandene Überkapazitäten in der Krankenhausplanung reduziert werden. Auch müssten die Bundesländer nötige Investitionen in den Kliniken finanzieren. Und das Patientengespräch von Ärzten sollte besser bezahlt werden.
Zudem solle das Management in den Krankenhäusern wertebasiert arbeiten, verlangte Kreienberg. Ärztliche, pflegerische und kaufmännische Direktion sollten gemeinsam und auf Augenhöhe Entscheidungen treffen. Nötig sei auch mehr Personal.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: