Marburger Bund Niedersachsen stellt sich hinter Ärzte-Appell

Hannover – Der Marburger Bund (MB) Niedersachsen befürwortet den Ärzte-Appell „Medizin für Menschen – Gegen das Diktat der Ökonomie in unseren Krankenhäusern“, der gestern im Stern erschienen ist. Darin prangerten 215 Ärzte als Einzelpersonen sowie 19 Organisationen Missstände in deutschen Krankenhäusern an und forderten unter anderem die Abschaffung oder grundlegende Reform des diagnosebezogenen Fallpauschalensystems.
„Der ökonomische Druck im Gesundheitswesen hat inzwischen nahezu unerträgliche Ausmaße angenommen. Das spüren Ärzte im Krankenhaus in fast allen Bereichen der Patientenversorgung“, sagte dazu Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des MB Niedersachsen.
Immer weniger Ärzte kümmerten sich um immer mehr Patienten mit immer komplexeren Krankengeschichten. „Das verschlechtert nicht nur die Qualität der Versorgung, sondern schadet auch der Gesundheit – von Ärzten und Patienten“, erklärte Hammerschmidt. Die zunehmende Arbeitsverdichtung erhöhe zudem das Risiko für Fehler im Krankenhausalltag. Zudem bleibe die Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses auf der Strecke.
„Eine gefährliche Entwicklung für alle Beteiligten“, warnte Hammerschmidt. Er forderte Politik, Kostenträger und Arbeitgeber zum Umdenken auf: „Wir brauchen endlich eine vernünftige Finanzierung der Krankenhäuser und eine adäquate Personalausstattung in allen patientennahen Bereichen. Nur dann können wir die Qualität der Versorgung wieder sicherstellen“, so der MB-Vize.
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