Fachverband für bessere Drogenprävention für Jugendliche

Halle an der Saale – Angesichts der Häufung jugendlicher Drogentoter hat der Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (bkj) die Drogenpolitik für gescheitert erklärt und die Politik aufgefordert, die Weichen für eine zielgerichtete Drogenprävention für Heranwachsende zu stellen.
„Wir brauchen eine Aufklärung, die früh ansetzt und insbesondere auch psychisch labile Jugendliche erreicht“, sagte die bkj-Vorstandsvorsitzende Inés Brock-Harder mit Verweis auf drei kürzlich verstorbene jugendliche Drogentote im Alter zwischen 13 und 18 Jahren.
Der bvkj plädiert deshalb für nachhaltige Präventionsprogramme, die schon in der Grundschule greifen, den verpflichtenden Einsatz von Drogenbeauftragten und Schulpsychologen an sämtlichen Schulen sowie eine Verankerung des Themas Drogenmissbrauch im Lehrplan verschiedener Altersstufen.
„Im Kontext dieser Diskussion steht auch das Regierungsprojekt der Legalisierung von Hanf“, so Brock-Harder. Cannabis bringe bei Probekonsum niemanden um und sollte für Erwachsene entkriminalisierender verfügbar sein.
Allerdings sei die Politik gefordert, die besonderen körperlichen und seelischen Auswirkungen von Cannabiskonsum bei Heranwachsenden deutlich zu kommunizieren.
Die Ampelkoalition plant eine Entkriminalisierung von Cannabis. Die Bundesärztekammer und Ärzteverbände sehen das weitgehend kritisch.
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