BÄK-Präsident: Länder sollen Cannabislegalisierung stoppen

Düsseldorf – Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Bundesländer aufgefordert, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Cannabislegalisierung zu stoppen.
„Ich würde es begrüßen, wenn die Länder die Legalisierung stoppen, indem sie keine Modellregionen erlauben“, sagte Reinhardt der Rheinischen Post. Damit würden sie viel für den Jugendschutz tun – Bayern gehe den richtigen Weg.
Reinhardt sagte, es sei nicht die Aufgabe eines Bundesgesundheitsministers, eine weitere Droge nach Alkohol und Rauchen zu legalisieren. Zugleich begrüßte er die geplante Entkriminalisierung beim Erstkonsum: „Es ist richtig, Cannabis – zumindest den Erstkonsum – zu entkriminalisieren.“
„Werden Jugendliche zum ersten Mal erwischt, sollte man sie nicht strafrechtlich belangen, sondern zu verpflichtenden Aufklärungskursen in der Drogenberatung schicken.“ Zugleich könnten sich die Jugendämter die familiären Verhältnisse anschauen, so der BÄK-Präsident.
Im Rahmen der Eröffnung des 127. Deutschen Ärztetages in Essen hat sich heute auch Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, scharf gegen eine Cannabislegalisierung gewandt.
Die Pläne zur Cannabislegalisierung sind Teil der Umsetzung des Koalitionsvertrages der Ampelregierung. Dort heißt es, durch die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken“ solle die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet werden.
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