Fast eine Million Chinesen haben Coronaimpfung erhalten

Peking – Fast eine Million Chinesen haben nach Angaben des Pharmaunternehmens Sinopharm bereits eine Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 erhalten.
Bisher lägen keine Erkenntnisse über schwere Nebenwirkungen des experimentellen Wirkstoffs vor, sagte Firmenchef Liu Jingzhen chinesischen Medien. Es seien lediglich in einigen Fällen „milde Symptome“ aufgetreten. China hatte im Juli mit Testimpfungen begonnen.
Staatsbedienstete, Auslandsstudenten und Angestellte mit Auslandskontakten erhielten seitdem experimentelle Impfstoffe, über deren Wirksamkeit noch keine verlässlichen Daten vorliegen. Derzeit befinden sich in China vier Coronaimpfstoffe in der letzten klinischen Testphase.
Sinopharm testet derzeit zwei Wirkstoffe in mehreren Ländern, darunter Ägypten, Jordanien, Peru und Argentinien. Viele der Chinesen, die bereits geimpft wurden, sind keine offiziellen Teilnehmer der klinischen Studien, sondern haben sich den Angaben zufolge als Freiwillige gemeldet.
Das neuartige Coronavirus war zum Jahreswechsel in der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan erstmals beim Menschen nachgewiesen worden. Inzwischen ist die Pandemie in China nach offiziellen Angaben weitgehend unter Kontrolle gebracht.
Kürzlich hatten der US-Pharmakonzern Pfizer und sein Mainzer Partner Biontech sowie der US-Hersteller Moderna vielversprechende Ergebnisse für ihre Coronaimpfstoffkandidaten gemeldet. Pfizer und Biontech stellten heute in den USA einen Zulassungsantrag.
Nach ihren Angaben ergaben die klinischen Studien der Phase 3 eine Wirksamkeit von 95 beziehungsweise 94,5 Prozent. In beiden Fällen steht allerdings noch eine detaillierte Veröffentlichung und Begutachtung der Studie in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift aus.
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