Fehlende Coronaprämie für MFA bemängelt

Berlin – Bundesregierung und Landesregierungen sollten Medizinische Fachangestellte (MFA) für ihr Engagement in der Coronakrise den Beschäftigten in Krankenhäusern gleichstellen. MFA sollten eine Coronaprämie in „vergleichbarer Höhe“ erhalten, mahnten die Delegierten des 125. Deutschen Ärztetags heute in einem Beschluss an.
Deutschlandweit kümmerten sich rund 430.000 Medizinische Fachangestellte an vorderster Front in Praxen, medizinischen Versorgungszentren (HVZ), Kliniken und anderen Einrichtungen um das Wohlergehen der Patienten, heißt es in der Begründung zum entsprechenden Antrag. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung würde eine Praxis nicht laufen können. Auch wäre „eine optimale Behandlung der Patientinnen und Patienten“ nicht möglich, heißt es weiter.
Der Ärztetag kritisiert, dass MFA bisher keine finanzielle Anerkennung wie etwa eine Coronaprämie erhalten haben. Diese sei aber „auf jeden Fall hochverdient und auch extrem wichtig“. In dem Beschluss heißt es, es sei ein „Fehler“, die Leistungen von stationär tätigen Gesundheits-, Kranken- und Altenpflegern zu honorieren und die der MFA außer Acht zu lassen.
Damit bringe man die verschiedenen Berufe der Pflege und der Gesundheitsversorgung gegeneinander auf und gewichte mit zweierlei Maß. Das werde sich auch auf die zukünftige Berufswahl auswirken. Dabei klagten die niedergelassenen Ärzte schon heute darüber, dass es sehr schwer sei, Personal zu finden.
„Werden die Leistungen und die Arbeit einer MFA weiter als maximal erwähnenswert und nicht als zu honorieren gesehen, werden wohl weniger junge Erwachsene diesen Beruf erlernen wollen.“
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