Forscher untersuchen neuen Therapieansatz für Stoffwechselkrankheiten
München – Einen neuen Ansatz für die Therapie von Stoffwechselstörungen untersuchen Wissenschaftler im Rahmen eines Projektes namens „ComboMiR“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert es in den kommenden zwei Jahren mit einer Million Euro. Koordiniert wird das Vorhaben am Helmholtz Zentrum München. Ebenfalls an dem Projekt beteiligt sind die Universitätskliniken in Leipzig und Heidelberg.
Im Fokus der Forschung stehen microRNAs, das ist eine Klasse von Molekülen, die aus kurzen Abfolgen von RNA-Bausteinen bestehen. Anders als bei der Proteinsynthese wird die diese RNA aber nicht für den Aufbau von Molekülen benötigt. Viele microRNAs sind vielmehr in der Lage, den Aufbau von bestimmten Proteinen zu verhindern, indem sie die entsprechende Bauplan-RNA abbauen.
„Die Ausschaltung einzelner solcher microRNAs durch sogenannte Tough Decoys (TDs) führte im Experiment bereits zur Senkung von Blutzucker beziehungsweise Blutfetten“, hieß es aus der Arbeitsgruppe um Stephan Herzig, Direktor des Instituts für Diabetes und Krebs am Helmholtz Zentrum München. Die Forscher wollen die TDs jetzt in biologisch abbaubare Transportvehikel verpacken, die es ermöglichen, microRNAs organspezifisch zu beeinflussen.
„Auf diese Weise könnten zukünftig individuell auf Patienten zugeschnitten mehrere Stoffwechselwerte mit einem einzelnen biologischen Präparat eingestellt werden“, erläutert Herzig das Projektziel.
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