Politik

Freie Wähler für Rückkauf privatisierter Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt

  • Dienstag, 11. August 2020
/Herjua, stockadobecom
/Herjua, stockadobecom

Magdeburg – In der Debatte um die Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt haben die Freien Wähler gefordert, dass der Staat privatisierte Einrichtungen wieder übernimmt.

Krankenhäuser seien ein Teil der Daseinsfürsorge und gehörten im Interesse der Gesund­heit der Bürger in öffentliche Hände, sagte die Landeschefin Andrea Menke gestern laut Mitteilung.

In Sachsen-Anhalt gebe es nicht nur einen Investitionsstau von mehr als 1,5 Milliarden Euro, sondern auch mehr private als öffentlich geführte Kliniken. Die Freien Wähler rea­gieren mit ihrer Forderung auf aktuelle Entwicklungen.

So will der Betreiber das Havelberger Klinikum ganz im Norden des Landes schließen. Zudem wird aktuell diskutiert, ob das kommunale Altmark-Klinikum, an dem auch das Land beteiligt ist, aus Kostengründen die Kinderklinik in Gardelegen schließt.

Zahlreiche Häuser haben finanzielle Probleme. Die Landespolitik diskutiert seit Monaten darüber, wie die Gesundheitsversorgung künftig aussehen soll. Vor den Freien Wählern hatten bereits SPD und Linke gefordert, die Privatisierung von Krankenhäusern im Zwei­fel rückgängig zu machen.

Die CDU im Landtag verwies darauf, dass die Kommunen ja selbst entschieden hätten, ihre Krankenhäuser zu verkaufen. Sie dringt auf ein neues Konzept, das die derzeit 47 Kranken­hausstandorte mit Spezialisierungen, Kooperationen, reinen Notfallzentren und Polikliniken als Orte der Gesundheitsversorgung sichert.

Zudem werde versucht, über die CDU-Bundestagsabgeordneten des Landes eine andere Finanzierung anzumahnen, so CDU-Fraktionschef Siegfried Borgwardt jüngst. Dabei geht es um die Fallpauschalen, die auch von den Freien Wählern kritisiert werden.

In der jetzigen Form führten sie zu Fehlanreizen wie unnötigen, aber lukrativen Operatio­nen und sorgten für eine Unterversorgung bei Krankheiten mit nicht profitablen Fall­pau­schalen, teilten die Freien Wähler weiter mit.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung