Politik

„Geburt“ ist neues nationales Gesundheitsziel

  • Dienstag, 14. Februar 2017
Uploaded: 07.09.2016 14:48:58 by mis
geburt-dpa

Berlin – Ein Verbund von 120 Gesundheitsorganisationen hat ein neues nationales Ge­sundheitsziel rund um Schwangerschaft und Geburt veröffentlicht. „Gerade Eltern, die be­sonders belastet sind – etwa durch eigene Erkrankungen oder eine schwierige soziale Situation – benötigen so früh wie möglich passgenaue Unterstützung, um ihren Kindern einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen“, erklärte gestern Bundesgesundheits­minister Hermann Gröhe (CDU) in Berlin. Sein Ministerium hat die Ausarbeitung des nati­o­nalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr“ un­terstützt.

Hohe Standards, aber bessere Zusammenarbeit der Beufsgruppen erforderlich

Daran beteiligt waren 30 Mitglieder einer interdisziplinären Expertenarbeitsgruppe, die die Ziele über zwei Jahre hinweg erarbeitet und im Konsens verabschiedet haben. „Die zentralen Entwicklungsbedarfe liegen insbesondere in einer besseren Zusammen­ar­beit unterschiedlicher Sektoren, zum Beispiel der Geburtshilfe und den familienbezoge­nen Angeboten vor Ort“, sagte gestern Thomas Altgeld, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für die Entwicklung des nationalen Gesundheitsziels, in Berlin.

Die Ziele hat die Arbeitsgruppe in einer neuen Broschüre zusammengefasst und an Ed­gar Franke, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit des Bun­destages, und Paul Lehrieder, Vorsitzenden des Ausschusses für Familie, Senioren Frauen und Jugend des Bundestages, übergeben. „Wir verfügen in Deutschland über sehr hohe Standards der Gesundheitsversorgung, gerade in der Betreuung von Schwangeren und Neugebore­nen“, sagte Franke. Eine bessere Zusammenarbeit der Berufsgruppen sei dennoch not­wendig, um vorhandene Risiken möglichst früh zu erkennen und optimale Hilfe für Mütter, Väter und Kinder zu gewährleisten.

Gesund­heits- und Familienpolitik wichtig

Lehrieder begrüßte, dass eine weitere Verzahnung von Geburtshilfe mit Familien- und Ju­gendhilfe vorangetrieben werden soll. „Gerade weil die Zieldefinition nicht mit dem Ver­lassen der Geburtsklinik endet, sondern das Wochenbett und das erste Lebensjahr als wichtige Zielbereiche definiert, wird klar, wie wichtig die Zusammenarbeit von Gesund­heits- und Familienpolitik für einen gesunden Start ins Leben ist“, erklärte er. Familien benötigten politische Entscheidungen, die ihr Zusammenwachsen fördere sowie die Transparenz und Vernetzung von Hilfestrukturen gewährleisteten.

Bei den Gesundheitszielen handelt es sich um Vereinbarungen der rund 120 Partner mit dem übergeordneten Ziel der Förderung der Gesundheit der Bevölkerung.

Die bis dato vereinbarten Ziele beziehen sich etwa auf Krankheiten wie Brustkrebs oder Diabetes oder auf bestimmte Altersgruppen. Es werden Empfehlungen verabschiedet und Maß­nah­menkataloge erstellt. Alle Beteiligten verpflichten sich darüber hinaus zur Umsetzung der Ziele in ihren Verantwortungsbereichen.

kna/EB

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