Geburtshilfe: Bayern kämpft mit vielschichtigen Problemen
München – Die Geburtshilfe in Bayern steckt in einem Dilemma zwischen Wirtschaftlichkeit und einer schnellen Erreichbarkeit für die Gebärenden. Deshalb haben gestern auf Einladung von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erstmals alle beteiligten Verbände und Institutionen gemeinsam die Lage erörtert. „Das Gespräch hat gezeigt, dass das Problem vielschichtig ist – im stationären, ambulanten, aber auch finanziellen Bereich“, sagte Huml nach dem Treffen in München.
Die Schließung von Geburstabteilungen in Kliniken hatte zuletzt für öffentliche Debatten und Verunsicherung von Schwangeren gesorgt. Die schnelle Erreichbarkeit einer Geburtsklinik sei wünschenswert, betonte die Ministerin. Klar sei aber auch, dass es sich weder Träger noch Solidarsystem leisten könnten, die Wirtschaftlichkeit ganz außen vor zu lassen. Deshalb müsse es für alle Beteiligten zu ausgewogenen Lösungen kommen – für Einrichtungen, Kostenträger, Ärzte, Hebammen und die werdenden Eltern.
Bei dem Treffen diskutierten Vertreter des Bayerischen Hebammen-Landesverbandes, der Landesärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenhausgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände sowie Vertreter des Landkreis-, Bezirks-, Städte- und Gemeindetages, welche Handlungsmöglichkeiten es gibt. Huml forderte die Beteiligten auf, ihre Positionen nun schriftlich zu formulieren. Ein konkreter Termin für ein nächstes Treffen wurde nicht vereinbart. Der Dialog gehe aber weiter, hieß es.
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