Genitalverstümmelung: WHO gibt erstmals Richtlinien heraus

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals Richtlinien für die medizinische Behandlung der Opfer weiblicher Genitalverstümmelung herausgegeben. Das medizinische Personal sowohl in den meist afrikanischen Herkunftsländern der Opfer wie auch im Westen sei über die gesundheitlichen Auswirkungen der weiblichen Genitalverstümmelung häufig nicht ausreichend informiert und für die Behandlung nicht ausreichend ausgebildet, erklärte die WHO am Montag. Die Folge sei „unnötiges Leid“ für die Opfer.
Die Genitalverstümmelung bei Mädchen ist in rund 30 afrikanischen Ländern gängige Praxis. Nach Schätzungen der WHO sind weltweit rund 200 Millionen Frauen und Mädchen betroffen. Die Opfer leiden unter einer Reihe von gesundheitlichen Folgen wie Blutungen und Schmerzen beim Urinieren, extremen Schmerzen beim Sex, tödlichen Komplikationen beim Gebären und schweren seelischen Traumata. Mit der weltweiten Migration hätten zunehmend auch westliche Mediziner mit Opfern von Genitalverstümmelung zu tun, erklärte die WHO. Hier tue Fortbildung not.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: