Ärzteschaft

Gesamtzahl der Ärzte in Deutschland leicht gestiegen

  • Freitag, 22. Mai 2020
/Andrey Popov, stock.adobe.com
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Berlin – Die Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten berufstätigen Ärzte ist leicht gestiegen. Sie erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 402.119. 2018 waren es 392.402 Ärzte gewesen. Das geht aus der aktuellen Statistik der Bundesärztekammer (BÄK) für das Jahr 2019 hervor.

Überproportional stark wuchs demnach die Zahl der Ärzte in sonstigen Tätigkeitsberei­chen (+6,0 Prozent). Diese Ärzte stehen der direkten Patientenversorgung nicht zur Verfü­gung, wie die BÄK mitteilte.

Der Anteil der im Krankenhaus tätigen Ärzte ist bezogen auf alle ärztlich Tätigen leicht angewachsen. Er beläuft sich auf 51,5 Prozent (Vorjahr: 51,4 Prozent). Der ambulante Be­reich verzeichnete einen Zuwachs um 1,6 Prozent, was einem Plus von 2.558 Ärzten ent­spricht. Zum Stichtag 31. Dezember waren somit 159.846 Ärzte ambulant tätig.

Während die Zahl der Niedergelassenen um 1.142 auf 116.330 gesunken ist (-1 Prozent), entscheiden sich immer mehr Ärzte für eine Anstellung im ambulanten Bereich. Ihre Zahl hat sich seit 1997 auf rund 44.000 versechsfacht.

Positiv hat sich der BÄK zufolge die Zahl der Facharztanerkennungen entwickelt. 2019 wurden demnach 13.742 Anerkennungen ausgesprochen (2018: 13.336). Die meisten wur­den mit 2.100 für die Facharztbezeichnung für Innere Medizin erworben. Die Zahl der Anerkennungen in den Fächern Allgemeinmedizin sowie Innere und Allgemeinmedizin ist gegenüber dem Vorjahr von 1.567 auf 1.689 gestiegen.

Alterung schreitet voran

Die BÄK weist darauf hin, dass dringend medizinischer Nachwuchs gebraucht werde.
Der Behandlungsbedarf wachse aufgrund der Alterung der Bevölkerung kontinuierlich. Die Zahl der Behandlungsfälle in den Kliniken sei zwischen 2009 und 2017 von 17,8 auf 19,5 Millionen angestiegen. Rund 20 Prozent der berufstätigen Ärzte würden zudem vo­raussichtlich bald aus dem Berufsleben ausscheiden, weil sie inzwischen älter als 60 seien.

Für etwas Entlastung sorgt laut BÄK die Einwanderung aus dem Ausland. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärzte wuchs 2019 um rund 3.800 auf 58.168 (+7,0 Prozent). Die größte Zahl berufstätiger Ärzte kommt aus Rumänien (4.433), Syrien (4.486) Griechenland (2.811), der Russischen Föderation (2.321) und Österreich (2.381). Ihnen stehen 1.898 Ärzte gegenüber, die ins Ausland abgewandert sind.

„Die Coronapandemie führt uns drastisch vor Augen, wie sehr unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben von einem gut funktionierenden Gesundheitswesen abhängt“, sagte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt. Die Politik solle der Nachwuchsförderung und Fachkräfte­sicherung im Gesundheitswesen künftig höchste Priorität beimessen. Er beton­te, die Beschäftigten im Gesundheitswesen seien systemrelevant, im Normalbetrieb und erst recht in Zeiten wie diesen.

may/dpa

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