Medizinklimaindex: Ärzte blicken pessimistisch in die Zukunft

Berlin – Die Stimmung in der Ärzteschaft hat in der Coronakrise gelitten. Ärzte beurteilen ihre wirtschaftliche Lage und Zukunftsaussicht wieder pessimistischer, zeigt der Medizinklimaindex (MKI) der Stiftung Gesundheit.
Der MKI ist demnach in den vergangenen sechs Monaten um 1,8 Punkte gesunken und liegt im Frühjahr 2020 bei -2,3. Der Index gilt als Indikator für die Stimmung im Medizinmarkt und wird seit 2006 halbjährlich von der Stiftung Gesundheit erhoben.
Mit der aktuellen Situation zeigen sich die Ärzte dabei größtenteils zufrieden: 38,1 Prozent der Ärzte bezeichnen ihre derzeitige wirtschaftliche Lage als gut, 50,0 Prozent als befriedigend und nur 11,9 Prozent als schlecht.
„Allerdings erwarten 40,2 Prozent der Ärzte eine Verschlechterung innerhalb der nächsten sechs Monate“, berichtete Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. „Mit einer günstigen Entwicklung rechnen derzeit weniger als zehn Prozent.“
Auch die Fachgruppenindizes der Haus-, Fach- und Zahnärzte verloren im Vergleich zum Herbst 2019 allesamt an Boden. Der Index der Hausärzte sank um 1,9 Punkte auf einen Wert von -9,1, der Fachärzte-Index ging um 2,2 Punkte auf einen Wert von -2,9 zurück.
Deutlicher fiel der Rückgang bei den Zahnärzten aus: Ihr Index verlor bereits zum zweiten Mal in Folge mehr als zehn Punkte und liegt nun mit einem Wert von -17,6 auf dem niedrigsten Stand der vergangenen fünf Jahre.
Optimistisch zeigen sich dagegen die psychologischen Psychotherapeuten: Zwar ging ihr Fachgruppenindex nach dem bisherigen Höchststand im Herbst 2019 um mehrere Punkte zurück, liegt aber mit +25,0 weiterhin deutlich im positiven Bereich.
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