Jeder vierte berufstätige Arzt in Rheinland-Pfalz ist 60 Jahre oder älter

Mainz – Jeder zweite berufstätige Arzt in Rheinland-Pfalz ist 50 Jahre oder älter, jeder vierte 60 oder darüber. „Immer mehr Ärzte rücken immer näher an die Phase ihres Ruhestandes heran, aber immer weniger junge in Deutschland aus − und weitergebildete Ärzte rücken nach“, hieß es aus der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz.
Präsident Günther Matheis sieht angesichts der Zahlen dringenden Handlungsbedarf, um eine flächendeckende Versorgung aufrechtzuhalten. Das gelte nicht nur im hausärztlichen Bereich, sondern auch in der fachärztlichen Grundversorgung.
Laut der Ärztestatistik der Kammer ist die Zahl der registrierten Ärzte in Rheinland-Pfalz 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent auf 22.179 gestiegen. 18.724 von ihnen sind berufstätig. Im ambulanten Bereich arbeiten laut der Statistik 7.550 Ärzte. Im Krankenhaus sind es 8.956.
„Der Bedarf an Ärzten ist in den vergangenen Jahren gewachsen und wird auch weiter steigen. Das gilt sowohl für das Krankenhaus als für den ambulanten Bereich“, erklärte der Kammerpräsident. Die Gründe seien der medizinische Fortschritt, der demografische Wandel, der erhöhte Anteil von Teilzeitstellen und der Trend zur Arbeitszeitverkürzung.
Im vergangenen Jahr gab es in der Altersgruppe 35 bis 39 Jahre landesweit 2.074 berufstätige Ärzte. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist deren Anteil um rund ein Sechstel gesunken – damals arbeiteten in Rheinland-Pfalz 2.443 35- bis 39-jährige Ärzte.
„Wir brauchen dringend mehr Köpfe im Versorgungssystem. Eine Erhöhung der Anzahl der Medizinstudienplätze ist deshalb sehr wichtig und unverzichtbar“, erklärte Matheis. Schätzungen zufolge seien inzwischen mindestens 1,6 Ärzte nötig, um einen ausscheidenden Arzt zu ersetzen, so der Kammerpräsident.
Laut der neuen Kammerstatistik ist der Anteil der ausländischen Ärzte in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren gestiegen: Waren es im Jahr 2000 noch 799, so arbeiteten im vergangenen Jahr 2.586 ausländische Ärzte im Land. Die meisten von ihnen kommen laut der Kammer aus Syrien, Rumänien, der Russischen Föderation und Griechenland.
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