Gesundheitskioske: ÖGD betont Bedeutung der Vernetzung mit Praxen und Kliniken
Berlin – Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) steht dem Vorhaben der Politik positiv gegenüber, Gesundheitskioske in sozial benachteiligten Regionen in Deutschland einzurichten.
„Wichtig ist aber, dass diese Einrichtungen nicht nur eng mit den Gesundheitsämtern zusammenarbeiten, sondern auch mit den übrigen Gesundheitseinrichtungen vor Ort, also den Kliniken und Praxen“, betonte der Vorsitzende des BVÖGD, Johannes Nießen. Dann könnten die Kioske als niederschwelliges Angebot mögliche Versorgungslücken ausgleichen.
„Dabei sollte es auch um die Prävention gehen und darum, Hürden für bestehende Gesundheitsangebote abzubauen, zum Beispiel für Vorsorgeuntersuchungen“, so Nießen. Wichtig sei zudem, den Effekt des neuen Angebotes zu evaluieren, so der ÖGD-Experte.
Laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) sollen bundesweit rund 1.000 solcher Kioske errichtet werden – etwa einen auf 80.000 Bundesbürger. Sie sollen für Menschen mit „besonderem Unterstützungsbedarf“ den Zugang zur Versorgung verbessern, die Versorgung koordinieren und nach Möglichkeit die Gesundheitskompetenz der Anwohner verbessern. Dazu sollen sie eng mit den Gesundheitsämtern vor Ort zusammenarbeiten.
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) wies nach der Vorstellung des Konzeptes ebenfalls auf die Bedeutung einer engen Vernetzung mit anderem Partnern vor Ort hin, insbesondere den Arztpraxen.
„Die Evaluation des Projekts in Hamburg hat gezeigt, dass ein Kiosk dann erfolgreich ist, wenn ein Netz von Praxen aktiv dahintersteht und Praxen Patientinnen und Patienten aktiv für bestimmte Fragestellungen an den Kiosk verweisen können“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
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